Im Spagat zwischen Olympia-Qualidruck und kontinuierlichem Formaufbau verordnet sie sich selbst Geduld. "Mein Körper muss mitspielen und ich selber darf mich nicht verrückt machen", sagte Haaser zur APA. Prognosen über einen Comeback-Termin seien deshalb schwierig. "Kreuzbandverletzungen sind immer individuell. Ich will beim Wiedereinstieg auf alle Fälle konkurrenzfähig sein. Ich will mir zutrauen, wieder in die Top fünf oder zehn zu fahren. Es macht keinen Sinn, wenn ich am Start stehe und 40. werde."
Beim Schnee-Comeback wartet "große Zusatzaufgabe"
Die Verletzung - ihre erste schwere am Knie - war für sie eine Zäsur. "Am Anfang war es brutal schwierig. Weil ich in Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf in den Top 30 war und gemerkt habe, dass ich immer besser werde. Ich wollte bei der WM um Medaillen mitfahren. Stattdessen landet man im Krankenhaus und hat die restliche Saison null Eingriff." Während ihr Bruder Raphael Haaser für Furore sorgte, musste sie fast zeitgleich unters Messer. "Klar ist das positiv, er hat ab Jänner sensationell abgeliefert, aber mir persönlich hat es nicht weitergeholfen."
Acht Monate nach ihrem Unfall betont Haaser das Positiv-Szenario. "Ich will nicht schwarzmalen. Es kann ja sein, dass das Knie gar nicht reagiert und das Material auf Anhieb tipptop funktioniert." Wobei bei ihrem Wiedereinstieg eine "große Zusatzaufgabe" wartet, wie sie es nennt. Denn vom zurückgefahrenen Engagement von Fischer ist auch sie betroffen. Zwar wurde in Salomon rasch Ersatz gefunden, doch Skitests waren aus bekannten Gründen nicht möglich. "Ich muss mich fast auf andere verlassen und ein Grundpaket übernehmen, das bei anderen gut funktioniert." Positiv in dieser Situation: "Ich war nie wer, der extrem viel Material getüftelt hat." Weil ihr Wechsel zwischen kürzeren und längeren Skiern rasch vonstatten gehen musste.