Er war der Shootingstar der vergangenen Saison in der nordischen Kombination, doch damit gibt sich Stefan Rettenegger nicht zufrieden. Der nie um eine mutige Kampfansage verlegene Athlet von der TSU St. Veit sieht vor der Ende November beginnenden Weltcupsaison noch weiteres Steigerungspotenzial bei sich selbst. "Die heurige Vorbereitung war fast noch besser als die im Vorjahr. Ich war nie krank, hatte auch nie einen größeren Schnitzer dabei und fühle mich richtig fit. Insofern kann ich nur sagen: Ich bin bereit!", meinte Rettenegger.
Wie bereit er ist, zeigte der Salzburger Kombinierer im Oktober bei den Österreichischen Meisterschaften in Eisenerz. Rettenegger gewann Gold im Normalschanzenbewerb vor Franz-Josef Rehrl und Manuel Einkemmer. "Mein erster Staatsmeistertitel, das war richtig cool", erzählte der 22-Jährige, dessen älterer Bruder Thomas Rettenegger im Großschanzenbewerb in Bischofshofen zurückschlagen und Gold holen konnte.
Dieses familieninterne Duell ist es auch, das Stefan besonders pusht. "In der Loipe läuft es schon sehr gut und da weiß ich aus Erfahrung, dass ich mich hier von Rennen zu Rennen steigern werde. Auf der Schanze habe ich sicher noch ein wenig Verbesserungspotenzial. Es sind richtig lässige Sprünge dabei, aber die Konstanz, die ich gern hätte, fehlt mir noch", erklärte der Gesamtweltcupzweite der vergangenen Saison. Auf den damals geernteten Lorbeeren möchte sich Rettenegger aber nicht ausruhen - im Gegenteil: "Ehrgeizige Ziele sind wichtig, um zu wissen, wohin man möchte. Deshalb sage ich klar: Eine Einzelmedaille bei der WM in Trondheim ist das erklärte Saisonziel. Genauso wie der erste Weltcupsieg, der mir in der vergangenen Saison leider verwehrt geblieben ist."