Das erste Weltcupfinalwochenende ist in trockenen Tüchern, die Bilanzen fallen durchwegs positiv aus - auch das Verkehrskonzept hat am letzten Wochenende seine Probe bestanden. "Trotzdem wird der Verkehr sicher auch das große Thema bei der WM sein", sagt Sportchef Bartl Gensbichler.
Der aktuell zu Wochenbeginn aber ganz andere Sorgen hatte: Das außergewöhnlich warme Wetter verbunden mit teils kräftigen Niederschlägen ist Gift für das weiße Schneeband auf dem Zwölferkogel, auf dem ab Mittwoch die Speedbewerbe stattfinden sollen. Die Pistenarbeiter um Streckenchef Fritz Steger, die am letzten Wochenende mit jeder Menge Salz die Feuchtigkeit im Schnee zu binden versucht haben, waren Montagfrüh schon wieder auf dem Berg, um die Lage zu inspizieren und mit der FIS mögliche Veränderungen zu diskutieren. Das Ergebnis: Es wird kurzfristig eine Streckenänderung geben, die Abfahrten und die Super-G-Bewerbe werden nun auf der Herren- statt wie ursprünglich geplant auf der Damenstrecke (heißt seit heuer Ulli-Maier-Piste) gefahren.
Die Premiere fällt also ins Wasser, die neue Strecke wird wohl erst bei der WM im kommenden Februar befahren. "Die Herrenstrecke gibt vom Schnee noch viel mehr her, der Schnee auf der Damenstrecke ist eigentlich schon fast tot", sagt Gensbichler, der trotzdem optimistisch bleibt. "Eines ist auch klar: Das Wetter macht jetzt das Programm", sagt Gensbichler und die große Hoffnung der Veranstalter hängt an einer klaren Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Dann könnte es auf dem Zwölferkogel Temperaturen um den Gefrierpunkt geben, das könnte das Finale retten. Daher wird es vermutlich auch nur einen Trainingstag geben. Weil Mittwoch der beste Tag der Woche ist, wird nach aktuellem Stand am Mittwoch gefahren und am Donnerstag die Strecke geschont. Just für das Wochenende gibt es aber eine Wetterprognose, die aus heutiger Sicht wie Hohn klingt: Auf den Bergen könnte es Neuschnee geben …
Dabei wäre alles angerichtet für einen großen Showdown am letzten Weltcupwochenende: Denn auch der französische Saisonaufsteiger Cyprien Sarrazin wird zur Speedentscheidung kommen. Der heurige Streif-Sieger hat sich vor einem Monat in Kvitfjell an der Wade verletzt, damals war vom Saisonende gesprochen worden. Doch am letzten Wochenende trainierten die französischen Abfahrer am Pass Thurn und danach gab es grünes Licht für Sarrazin. In der Abfahrtswertung hat der Schweizer Marco Odermatt 42 Punkte Vorsprung auf Sarrazin, es gibt also ein echtes Finale. Die Österreicher bereiteten sich zuletzt in Schladming vor.