Prevc landete trotz seines Rekordfluges im zweiten Durchgang nur auf dem zweiten Platz. Sein Landsmann Anze Lanisek ließ ihn mit 241,5 Metern hinter sich. Noch kurz vor Prevcs zweitem Flug war der Anlauf verkürzt worden.
Weltrekorde sind bei Prevc Family-Business
Prevc sagte wenige Minuten nach dem Flug im TV-Interview: "Ich zittere immer noch. Alles hat zusammengepasst. Es ist großartig. Bei dem Flug hat einfach alles perfekt zusammengepasst. Vor allem im zweiten Flugteil konnte ich es durchziehen. Das war einer der größten Träume meines Lebens, den ich mir jetzt erfüllt habe." Domen Prevc ist bereits der dritte Weltrekordhalter in seiner Familie. Sein älterer Bruder Peter setzte vor zehn Jahren den ersten Flug auf 250 Meter, er wurde aber schon einen Tag später übertroffen. Den Weltrekord für Frauen von 236 Metern hat Domens Schwester Nika Prevc erst vor zwei Wochen in Vikersund aufgestellt.
291-Meter-Flug nur inoffiziell
Sogar auf 291 Meter flog Ryoyu Kobayashi vor knapp einem Jahr auf einer eigens angelegten Flugschanze in Island. Die Bestmarke zählt offiziell aber nicht, weil sie lediglich als PR-Aktion von Red Bull und nicht in einem Wettkampf erbracht wurde.
Bester Österreicher wurde beim letzten Saisonbewerb Weltcupsieger Daniel Tschofenig (231/237,5 Meter). Jan Hörl wurde Neunter (228/242,5) und verbesserte im zweiten Durchgang seine persönliche Bestweite.
Der entthronte Weltrekordler Stefan Kraft wurde Zwölfter (216,5/234). Seine Bestmarke, die er in Vikersund (NOR) aufgestellt hatte, hat acht Jahre lang Bestand gehabt. Seinem Nachfolger gratulierte er: "Das hätte keiner geglaubt, dass das geht. Er war der Skiflieger der Saison. Das war heute ein perfekter Flug, da hat alles gepasst. Ich bin nicht wehleidig. Jeder, der Skispringen liebt, der gönnt ihm das."
Jan Hörl sagte: "Den letzten Flug habe ich richtig genossen. Die Landung ohne Telemark ist mir wurscht. Ich wollte auf 240 Meter kommen. Das war eine tolle Saison." Zum Weltrekord von Prevc meinte er: "Das ist schon gestört, er hat eine Luke weniger Anlauf und hupft weiter. Das war stark."
Hayböck sagte Adieu
Schon der erste Durchgang hatte einen großen Moment geboten. Michael Hayböck sprang außer Konkurrenz zum letzten Mal in einem Wettkampf. Der Oberösterreicher, der mit seiner Familie in Salzburg lebt, legte einen beachtlichen Flug hin, ehe er im Auslauf von seinen ÖSV-Teamkollegen ausgiebig gefeiert wurde. Hayböck war 15 Jahre lang im Weltcup dabei und holte vier Silber- und vier Bronzemedaillen bei WM- und Skiflug-WM-Teambewerben sowie Olympiasilber mit der Mannschaft 2014 in Sotschi.
Für die Österreicher endet eine überragende Saison. Im Nationencup gab es für die Mannschaft von Cheftrainer Andreas Widhölzl nach 42 Einzel-Podestplätzen mit 8343 Punkten einen neuen Rekord.
Skiflug-Weltrekorde seit 2000
16. 3. 2000 | Thomas Hörl (AUT) | 224,5 m |
18. 3. 2000 | Andreas Goldberger (AUT) | 225 m |
20.3. 2003 | Adam Malysz (POL) | 225 m |
20. 3. 2003 | Matti Hautamäki (FIN) | 227,5 m |
22. 3. 2003 | Matti Hautamäki (FIN) | 228,5 m |
23. 3. 2003 | Matti Hautamäki (FIN) | 231 m |
20. 3. 2005 | Tommy Ingebrigtsen (NOR) | 231 m |
20. 3. 2005 | Bjørn Einar Romøren (NOR) | 234,5 m |
20. 3. 2005 | Matti Hautamäki (FIN) | 235,5 m |
20. 3. 2005 | Bjørn Einar Romøren | 239 m |
11. 2. 2011 | Johan Remen Evensen (NOR) | 243 m |
11. 2. 2011 | Johan Remen Evensen (NOR) | 246,5 m |
14. 2. 2015 | Peter Prevc (SLO) | 250 m |
15. 2. 2015 | Anders Fannemel (NOR) | 251,5 m |
18. 3. 2017 | Robert Johansson (NOR) | 252 m |
18. 3. 2017 | Stefan Kraft (AUT) | 253,5 m |
30. 3. 2025 | Domen Prevc (SLO) | 254,5 m |