Abfertigungsgebäude des Salzburg Airport W. A. Mozart

Blick auf den Salzburg Airport W. A. Mozart in Salzburg-Maxglan. Bildmitte der Terminal 1, ganz links außen der Terminal 2, dazwischen Gebäude mit Check-in-Schaltern.

Die Abfertigungsgebäude des Salzburg Airport W. A. Mozart im Salzburger Stadtteil Maxglan sind der Terminal 1, das Hauptabfertigungsgebäude, und der Terminal 2 für die Winter-Charterflüge und Events.

Neubaupläne in den 2020er-Jahren

Am Flughafen soll um 100 Millionen Euro eine neue Ankunfts- und Abflughalle entstehen. Die Pläne für ein neues Terminalgebäude beim Salzburger Flughafen waren im Oktober 2023 schon weit gediehen. Nach einer zweistufigen EU-weiten Ausschreibung war die Projektsteuerung bereits gefunden. Die Ausschreibung für die Suche nach einem Generalplaner lief im Herbst 2023 gerade. Bis Ende Oktober soll auch diese Entscheidung getroffen werden.

Das jetzige Gebäude - Terminal 1 - sei am Ende seiner Lebensdauer angelangt, sagt Geschäftsführerin der Salzburger Flughafen GmbH Bettina Ganghofer. Sie spricht von insgesamt 16 Gebäudeteilen. Seit den 1960er-Jahren sei immer wieder etwas hinzugekommen. Dass man der Terminal erneuern müsse, sei allen bekannt. Den Startschuss für die Planungen haben die Gremien und die Eigentümer längst gegeben. Die endgültige Freigabe für das Megaprojekt soll dann in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen. Die Eigentümer - Stadt und Land Salzburg - müssen grünes Licht geben. Denn sie werden es auch sein, die einen Großteil des Projekts finanzieren müssen.

2021 war man bei der Flughafenbetriebsgesellschaft noch von Kosten von rund 80 Millionen Euro ausgegangen. Seither gab es Preissteigerungen in vielen Bereichen. "Wir rechnen derzeit mit 100 bis 105 Millionen Euro", sagt Ganghofer. Für 2025 ist die Einreichplanung vorgesehen. Der Terminal 2 soll im Wintercharterverkehr 2025/26 ein letztes Mal genutzt werden. Ab 2026 sollen die Hauptmaßnahmen dann beginnen. Wenn dann alles so läuft, wie geplant, soll Mitte 2029 ein neuer Abflugterminal in Betrieb genommen werden können.

Der jetzige Amadeus Terminal 2 soll zu einem neuen Abflugterminal werden, das aktuelle Terminal 1 werde sukzessive abgerissen und neu gebaut. 2031 soll dann auch die neue Ankunftshalle stehen.

Kritik an fehlenden Architekturwettbewerb

Dass für die Vergabe der Planungsleistungen für das Bauvorhaben kein Architekturwettbewerb durchgeführt wird, stößt bei der Ziviltechnikerkammer auf Unverständnis. Auch die Grünen sind ob der Vorgangsweise unzufrieden. Für mehr als eine Million Fluggäste werde das Projekt eine Visitenkarte des Landes sein. "Dabei auf einen Architekturwettbewerb zu verzichten ist eine baukulturelle Bankrotterklärung. Stadt und Land begnügen sich offenbar wieder einmal mit architektonischer Anspruchslosigkeit und missachten die Ziele des Kulturentwicklungsplans, der verpflichtende Architekturwettbewerbe vorsehen würde", sagt der grüne Landtagsabgeordnete Simon Heilig-Hofbauer.

Bettina Ganghofer entgegnet der Kritik: "Wir haben das intern intensiv diskutiert und haben uns letztlich dagegen entschieden. Wir bauen im Vollbetrieb um. Das heißt, wir müssen Unternehmen finden, die hier Expertise mitbringen. Der Architektenwettbewerb hat den großen Vorteil, aber auch den großen Nachteil, dass er anonym ist. Wir können also überhaupt nicht feststellen, ob dieser Entwurf dann zu unserem Flughafen passt. Wir wissen nicht, ob derjenige mit dem besten Entwurf dann auch das Know-how hat, das umzusetzen." Für einen Neubau sei ein derartiger Wettbewerb perfekt, nicht aber für einen Umbau, argumentiert Geschäftsführerin Ganghofer. Man rede hier schließlich von einem komplexen Bau mit Flughafenstruktur und sicherheitsrelevanten Einrichtungen.

Zusätzliches Hotelprojekt

Unabhängig vom Terminalprojekt ist am Flughafengelände aber auch ein Hotelprojekt mit rund 120 Zimmern angedacht - eventuell in Kombination mit Büroflächen oder Boardinghouse ("Zuhause auf Zeit"[1]). Die Pläne dafür sind schon sehr weit fortgeschritten. Als Fläche würde das seit Jahren leer stehende Catering-Gebäude 1 dienen. Eine Jury hatte im Juni 2023 bereits einen Projektsieger gekürt. Der Flughafen würde einen fixen Baurechtszins und eine Umsatzpacht kassieren. Was noch fehlt, ist die Abstimmung der Eigentümer Stadt und Land. Denn beide haben in den vergangenen Jahren eigentlich Obergrenzen für neue Hotelprojekte definiert. Die Stadt hatte diese bei 60 Zimmern festgelegt. Allerdings: Die Flächen des Flughafens unterliegen diesen Richtlinien nicht, denn es handelt sich um eine Verkehrsfläche des Bundes. Eine Entscheidung beim Hotelprojekt soll im kommenden Jahr fallen. "Ich würde sagen, dass wir da bis ins Frühjahr reingehen. Das muss wachsen. Wir wollen uns hier nicht verhaspeln", sagt Ganghofer.

Quelle

Fußnote

Übersicht der Beiträge rund um den Salzburg Airport W. A. Mozart