Franz König (Priester)
Kardinal Dt. theol. et phil. Franz König (* 3. August 1905 in Warth, Gemeinde Rabenstein, Niederösterreich; † 13. März 2004 in Wien) war Geistlicher und Theologe.
Leben
Franz König wurde als Bauernbub im niederösterreichischen Warth bei Rabenstein an der Pielach als ältestes von neun Kindern geboren. Im Stiftsgymnasium Melk an der Donau maturierte der begabte Franz König mit Auszeichnung und richtete dann seinen Blick nach Rom. Dort studierte der wissbegierige junge Mann an der päpstlichen Universität Gregoriana Philosophie, Theologie und altpersische Religion und erweiterte seine Sprachkenntnisse. Studienkollege Königs war der spätere Erzbischof von Salzburg Karl Berg. Mehr als zehn Fremdsprachen erlernte der Kardinal im Laufe der Jahre. Drei Jahre nach seiner Promotion zum Dr. phil. wurde Franz König am 29. Oktober 1933 zum Priester geweiht.
In den Jahren der NS-Zeit und des Zweiten Weltkriegs, 1938 bis 1945, war er Jugendseelsorger. 1949 wurde er Universitätsprofessor für Moraltheologie in der Stadt Salzburg und unterrichtete 1951 am Erzbischöfliches Privatgymnasium Borromäum Englisch.[1] Am 31. August 1952 wurde er zum Bischof geweiht und war bis 1956 Bischof-Koadjutor in der Diözese St. Pölten, Niederösterreich, bevor er 1956 Erzbischof von Wien wurde, was er bis 1985 blieb. 1958 erhielt er die Kardinalsweihe. Als Mitglied zweier Kommissionen leistete König wesentliche Beiträge bei der Abhaltung des II. Vatikanischen Konzils (1962 – 1965). 1964 errichtete König den kirchlichen Stiftungsfonds "Pro Oriente", dessen Vorsitz er bis 1985 führte und in dessen Rahmen bedeutende Fortschritte in der Zusammenarbeit mit den Kirchen Osteuropas und Asiens erzielt wurden. Von 1965 bis 1980 war König Präsident des vatikanischen Sekretariats für die Nichtglaubenden. Sein ökumenisches Engagement und seine Dialogbereitschaft werden über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus geschätzt. Innerhalb Österreichs ist seiner Initiative die Entspannung des Verhältnisses zwischen Kirche und Sozialdemokraten in der Zweiten Republik zu verdanken.
1984 trug der Kardinal beim Abschluss des Symposiums "Der heilige Virgil und seine Zeit" in der Stadt Salzburg das Virgil-Reliquienkreuz aus Morris Plains (New Jersey, USA, in den überfüllten Dom. 1998 hielt er die Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele 1998 zum Thema "Europa braucht ein neues geistiges Antlitz".
Kardinal Franz König starb in der Nacht auf den 13. März 2004 im 99. Lebensjahr. Papst Johannes Paul II. bezeichnete den Alterzbischof als "Brückenbauer".
Quelle
Einzelnachweise
- ↑ Eb. Kollegium Borromäum (Hg.): Jahresbericht 1961/62. Jubiläumsausgabe 1912-1962. Salzburg-Parsch 1962, S. 86.