Großer Bergpreis von Österreich auf dem Gaisberg 1968
Der zwölfte Große Bergpreis von Österreich auf dem Gaisberg fand am Sonntag, den 8. September 1968, als vorletzter der acht zur Europa-Bergmeisterschaft (EBM) zählenden Läufe statt.
Allgemeines
Anfang September, wenige Tage vor dem Gaisbergrennen, hatte Dir. Willi Löwinger den Bauvertrag für den Salzburgring unterschrieben. Gerhard Steininger war in den 1960er-Jahren Pressechef bei den Gaisbergrennen. Er erinnert sich in einem Gespräch mit den "Salzburger Nachrichten" im Mai 2013 an das Jahr 1968. Damals war Porsche-Rennleiter Fritz Huschke von Hanstein mit einem neuen, zivilen Porsche-Sportwagen auf den Gaisberg gekommen, um ihn der Fachpresse vorzustellen. Nach einer Einführung und Training bekam Steininger von Hanstein den Schlüssel für eine Probefahrt ausgehändigt. Diese blieb ihm nachhaltig in Erinnerung, auch deshalb, weil er "in ihm ein Schmuckstück von einem Regenschirm" (Zitat Steininger) zurück gelassen hatte.
Über das Training und Rennen
Im Training kam Gerhard Mitter mit dem neue "Porsche 910 Prototyp" nicht zurecht und stieg auf seinen alten Porsche im Rennen um. Trotz des bereits sicheren Europa-Bergmeistertitels fuhr Mitter im ersten Lauf um sechs Sekunden (03:42,18 min.), im zweiten Lauf um vier Sekunden schneller als der Zweiplatzierte Dieter Quester (BMW). Gerhard Mitter konnte zwar den Vorjahresrekord von Rolf Stommelen, der Dritter wurde, nicht brechen. Dafür hatte er 1968 die einzigartige sportliche Leistung geschafft, alle acht Läufe, die zur EBM zählten zu gewinnen und zum dritten Mal Europa-Bergmeister zu werden.
Der Tiroler Rudi Lins und der Bayer Sepp Greger lieferten sich ein spannendes Duell, das Greger mit drei Zehntelsekunden Vorsprung in der Gesamtzeit für sich entscheiden konnte. 1968 gewann Greger vor Lins die EBM der Sportwagen.
Gerhard Mitter wurde Sieger in der Klasse Sportwagen Prototypen bis 2 000 cm³ auf "Porsche Spyder" (03:42,18 min., 03:41,54 min., Gesamtlaufzeit 07:23,62 min), Tagessieger im Gesamtklassement; Sepp Greger siegte in der Klasse Sportwagen über 2 000 cm³ auf "Porsche Carrera 6". Seine Zeit für beide Läufe: 08:13,81 min., damit wurde er Sieger im Tagesgesamt-Klassement;
Bei den Motorradklassen gewannen drei Salzburger: In der Klasse bis 125 cm³ war Manfred Magnus auf Puch mit einer Zeit von 05:17,18 min. siegreich, Dritter in dieser Klasse wurde Ernst Fagerer auf Bultaco mit einer Zeit von 05:21,49 min., sein Bruder Franz Fagerer gewann den Lauf der Klasse bis 250 cm³ auf Bultaco mit einer Zeit von 04:56,86 min.
Eine nicht ganz erwartete Überraschung gab es bei den Motorradrennen. Tagesschnellster und Sieger der Klasse bis 350 cm³ wurde der 22-jährige Salzburger Manfred Stengl, Rodel-Olympiasieger von Innsbruck 1964, auf Aermacchi mit einer Zeit von 04:46,89 min. Sein Vorsprung auf den Zweiten, Karl Auer (Wien, betrug eine hundertertstel Skekunde. Dritter in dieser Klasse wurde der Salzburger Ferdinand Kranawetvogl, ebenfalls auf Aermacchi, mit einer Zeit von 04:51,36 min. Der Salzburger Harald Bartol wurde auf seiner 50-cm³-Kreidler mit einer Zeit von 06:12,16 min. Dritter in seiner Klasse.
Leider kam es bei den Motorradfahrern zu einem Todessturz. Der 35-jährige Puch-Werksfahrer Alois Hofer starb nach einem Sturz in den Felsen kurz vor dem Parkplatz Gersberg, bei dem sein 250-cm³-Motorrad Feuer fing kurz nach seiner Einlieferung ins Unfallkrankenhaus. Am 8. September 2025 wurde im Gedenken an seinen Todessturz an diesem Felsen eine Gedenktafel angebracht.[1]
Bilder
Interessanterweise konnten bis dato (August 2025) noch keine Bilder von diesem Rennen gefunden werden, die hier im SALZBURGWIKi veröffentlicht werden könnten.
Quellen
- Buch Der Rennberg
- Buch 75 Jahre Gaisbergrennen 1929–2004
- Motorrad-Literatur- und Bildarchiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer
- www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 9. September 1968, Seite 9