Fritz Huschke von Hanstein

1957: Fritz-Huschke von Hanstein (21) auf Porsche 1500 RS

Fritz Huschke Sittig Enno Werner von Hanstein (* 3. Jänner 1911 in Halle an der Saale; † 5. März 1996 in Stuttgart) war ein deutscher Motorsportler und Vizepräsident der Automobilsportkommission.

Auszug aus seinem Leben

Hanstein begann seine Karriere während der 1930er-Jahre und gewann 1938 die deutsche Sportwagen-Bergmeisterschaft sowie 1940 das Ersatzrennen der italienischen Mille Miglia. Ab 1933 Mitglied der SS, war Hanstein während des Zweiten Weltkriegs zunächst Adjutant von Werner Lorenz, dem Leiter der Volksdeutschen Mittelstelle der SS. Aus ungeklärter Ursache fiel er 1944 in Ungnade und sollte als Panzerfahrer in der Waffen-SS eingesetzt werden.

Nach dem Krieg kam Hanstein 1951 zu Porsche, wo er von 1952 bis 1968 als Rennleiter, Rennfahrer und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich das Image des Sportwagenherstellers prägte. Der italienische Porsche-Werksrennfahrer Umberto Maglioli überzeugte 1956 Huschke von Hanstein von der Teilnahme an der italienischen "Targa Florio" mit einem leichten und wendigen 550 A Spyder. Hanstein gewann das Rennen und ließ die großen Ferrari und Maserati hinter sich.

von Hanstein und Salzburg

Beim Großen Bergpreis von Deutschland 1939 auf der Großglockner Hochalpenstraße war Hanstein der schnellste Mann in der großen Sportwagenklasse mit mehr als 73 km/h.

 
Int. Motorrad- und Auto-Eisrennen Zell am See am Zeller See in Zell am See, 1956: Der einarmige Innsbrucker Otto Mathé (links) gewann vor dem legendären deutschen Porsche-Rennleiter Fritz Huschke von Hanstein auf Porsche.

Beim 3. "Porsche-Gedächtnisrennen" auf dem Zeller See 1955 gewann Hanstein in der Sportwagenklasse bis 1 300 cm³. Im folgenden Jahr trat Hanstein bei diesem Eisrennen auf "Porsche RSK" gegen den einmarmigen Innsbrucker Otto Mathé an und wurde hinter diesem Zweiter. Auch 1957 und 1959 war Hanstein wieder am Start. Beide Male kam es zum Duell Mathé-Hanstein, die beide Male Mathé gewann.

Beim Großen Bergpreis von Österreich auf dem Gaisberg 1957 musste Hanstein als Rennfahrer "einspringen". Stand in der Europa-Bergmeisterschaft vor diesem Lauf: Die beide Porsche-Werksfahrer Edgar Barth und Umberto Maglioli kamen als ex-aequo-Führende mit je zwölf Punkten nach Salzburg. Sie wurden jedoch wenige Tage vor dem Rennen, Montag Früh, 12. August um 06:00 Uhr, Opfer eines bösen unsinnigen Unfalls des Salzburger Herbert Roittner und fielen nicht nur für das Rennen, sondern für den Rest der Rennsaison aus. Richard von Frankenberg und Fritz Huschke von Hanstein übernahmen die Plätze von Barth und Maglioli. Von Hanstein drehte sich im ersten Lauf bei der Abfahrt Mitteregg mit seinem Porsche RS und verlor wertvolle Zeit. In der Tagesgesamtwertung wurde er dann Fünfter.

Bilder des Drehers

Im Bild der Huschke von Hanstein auf Porsche RS 1498 im ersten Lauf, wo er sich bei der Kreuzung zur Mitteregg dreht, mehrmals reversieren muss und dabei wertvollen Sekunden verliert.


Die Salzburger Porsche Konstruktionen KG meldete für den Großen Bergpreis von Österreich auf dem Gaisberg 1958 einen Porsche Carrera mit Fritz Huschke von Hanstein am Steuer sowie einen Porsche Spyder für den Europa-Bergmeisterschaftslauf zur Veranstaltung.

 
Beim Gaisbergrennen 1967 links Fritz von Huschke von Hanstein.

1967 hatte Rolf Stommelen von Porsche-Rennleiter Hanstein seinen ersten Werkvertrag erhalten und fuhr in der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Der letzte Lauf zur Berg-Europameisterschaft 1967, das Gaisbergrennen 1967, entwickelte sich zu einem spannenden Rennen zwischen den beiden Porsche-Werksfahrern Gerhard Mitter und Rolf Stommelen. Stommelen war zum "Großen Bergpreis von Österreich" auf dem Gaisberg als Zweiter in der Europa-Bergmeisterschaft gekommen und hätte unbedingt hier gewinnen müssen, um Gerhard Mitter noch abfangen zu können. Mitter hätte nur Sechster werden dürfen. Porsche-Rennleiter Fritz Huschke von Hanstein meinte vor dem Rennen, dass den Erfahrungen nach Gerhard Mitter der Titel nicht mehr zu nehmen sei. Es wurde spannend für Hanstein: Rolf Stommelen fuhr auf "Porsche Prototyp" im ersten Lauf mit einer Zeit von 03:39,27 min. den Ewigen-Rekord auf dem Gaisberg (= 142,03 km/h, beide Läufe 07:21,43 min.). Gerhard Mitter, ebenfalls "Porsche Prototyp", wurde mit einer Zeit von 07:22,59 min. Zweiter. Endstand in der Europa-Bergmeisterschaft (EBM) der zweisitzigen Rennwagen lautete das Ergebnis nach diesem letzten Lauf Mitter vor Stommelen, punktegleich, jedoch aufgrund des Reglements war Gerhard Mitter Europa-Bergmeister 1967.

Quellen

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