Karl Reissacher
Karl Mathias Franz Reissacher, auch Carl Reißacher, (* 14. Dezember 1820 in der Stadt Salzburg[1]; † 24. März[2] 1871 Eisenerz in Steiermark.) war ein Salzburger Montanist.
Leben
Karl Reissacher studierte Bergbaukunde an der Bergakademie in Schemnitz (heute Banská Štiavnica, Slowakei) und in Wien.
Erst 25-jährig wurde er 1845 Betriebsleiter des Bergbaues am Gasteiner Radhausberg und am Rauriser Goldberg, 1849 Bergmeister in Rauris, 1852 Bergmeister, dann bis 1862 Bergverwalter in Böckstein.
Zugleich war er von 1853 bis 1863 Verwalter des Gasteiner Badeschlosses und der dazugehörenden Thermalquellen.
Er entdeckte ein Quellsediment, das an das vorbeifließende Wasser das radioaktive Gas Radon – den für die Gasteiner Thermen spezifischen Wirkstoff – abgibt, den Reissacherit.
Karl Reissacher erwarb sich große Verdienste um die Gasteiner Thermalwasserversorgung. Unter anderem gelang ihm die Auffindung und Erschließung der Thermalquelle I, der Kaiser-Franz-Joseph-Quelle, für die Versorgung des Badeschlosses.
Er erlag infolge angestrengter Arbeiten einem Lungenleiden.
Ehrung
1923 wurde ihm zu Ehren die Thermalquelle XII, einer der tiefsten genutzten Warmwasserausflüsse im Reissacher-Stollen, als „Reissacher-Quelle“ (vorher Chorinskyquelle) neu benannt.[3]
Werke
- Die Gold führenden Gangstreichen der Salzburger Central-Alpenkette, in: Naturwissenschaftliche Abhandlungen 2, 1848;
- Bruchstücke aus der Geschichte des Salzb(urger) Goldbergbaues an den Tauern, in: Jahres-Berichte des vaterländischen Museums der Landeshauptstadt Salzburg, 1861;
- Einiges über die geognostischen Verhältnisse des Gasteiner Thales mit besonderer Bezugnahme auf die Erzlagerstätten des Radhausberges und die Thermen des Wildbades, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) 2, 1861/62, S. 95-112
- Der Pochhartsee in Gastein, in: MGSLK 2, 1861/62, S. 124-128
- Mittheilungen aus dem Bergbaurevier Gastein und Rauris, in: Mittheilungen des österreichischen Alpen-Vereins 1, 1863;
- Der Rathhauskogel und Kreuzkogel in der Gastein, ebenda, 2, 1864;
- Der Kurort Wildbad-Gastein (Direktlink), 1865, Mayrische Buchhandlung, (Nachdruck: Geschichte der Gasteiner Heilquellen, 1940);
- Die Heilquellen von Gastein, in: MGSLK 5, 1865, S. 1-59
Quellen
- Eintrag „Reissacher, Karl“, in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 61;,
- Nekrolog auf Karl Reissacher in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde XI (1871), 142
Einzelnachweise
- ↑ Salzburg Dompfarre TFBX/1 Seite 31
- ↑ Info Reindl/Daum via E-Mail an Admin. Peter am 15. April 2021
- ↑ Menschenwerke im Gasteinertal. Thermalquellen in Badgastein. © 21.5.2007 by Anton Ernst Lafenthaler (gestützt auf Georg Mutschlechner, Die Natur des Gasteiner Tales [1954]), gastein-im-bild.info