Badeschloss
Das Badeschloss im Pongauer Kurort Bad Gastein ist ein denkmalgeschützter Hotelbau.
Geschichte
Das Badeschloss wurde 1791 bis 1794 im Auftrag von Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo am Straubingerplatz vom hochfürstlichen Hofbaudirektor und Architekten Wolfgang Hagenauer erbaut. Der deutsche Kaiser Wilhelm I. wohnte 1864, 1865 und von 1871 bis 1887 anlässlich seiner Kuren in diesem Haus. Seine feierlichen Empfänge lockten zahlreiche Schaulustige an. Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth von Österreich gingen ebenfalls ein und aus. Von 1853 bis 1863 war der Salzburger Montanist Karl Reissacher Verwalter. 1924 erfolgte der Abbruch der historischen Freitreppe des Badeschlosses; an ihrer Stelle werden Geschäftslokale errichtet.
Nach mehreren Umbauten blieb das klassizistische Serpentinportal aus dem Jahre 1794 erhalten. Das prachtvolle Gebäudeensemble im Zentrum Gasteins wurde unter Denkmalschutz gestellt und gehört seit 1999 dem Wiener Immobilieneigentümer Franz Duval und dessen Hälftepartner Architekt Franz Wojnarowski. Die beiden hatten im Zentrum des ehemals mondänen, kaiserlichen Kurortes mehrere historischen Gebäude gekauft und lassen sie verfallen.
Bevor es seine Pforten im 20. Jahrhundert schloss, diente es als Kurhotel für öffentliche Bedienstete und stand im Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft.
Am 27. März 2013 fing aus zunächst ungeklärter Ursache der Dachstuhl des leer stehenden Hotels Badeschloss Feuer und brannte. Der Brand war um 05:30 Uhr bemerkt worden, Nachbargebäude waren laut Landesfeuerwehrkommando nicht in Gefahr. Im Einsatz waren insgesamt 80 Männer und 25 Fahrzeuge. Am 28. März wurde bekannt, dass die Brandursache Brandstiftung war. Zwei junge Männer (20 und 21) hatten laut Polizei ein Geständnis abgelegt. Die beiden Männer im Alter von 21 und 20 Jahren stammen aus Spanien. Sie gaben laut Polizei an, stark betrunken gewesen zu sein, als sie in das leere Haus eingestiegen seien. Im Dachstuhl im ehemaligen Hotel Badeschloss hätten sei eine selbst gebastelte Fackel angezündet - die sie offenbar nicht richtig abgelöscht und dann achtlos weggeworfen hätten. Beide Männer hatten sich beim Einschlagen der Fensterscheibe geschnitten. Die Blutspuren führten einen Polizeihund zu einem der Täter.
Quellen
- Salzburger Nachrichten, diverse Ausgaben
- Salzburgwiki-Beiträge
Weblink
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 18. August 1936, Seite 8: Die Geschichte des Badeschlosses