Salzburger Feuchtgebiete
Dieser Artikel behandelt Salzburger Feuchtgebiete im allgemeinen Sprachgebrauch und auch naturwissenschaftlichen Sinn.
Übersicht
Ein Feuchtgebiet liegt im Übergangsbereich von trockenen zu dauernd nassen Lebensräumen, er umfasst im Land Salzburg vor allem Auen, Bruchwälder, Feuchtwiesen, Moore, Riede und Sümpfe. Diese Feuchtgebiete sind gemäß dem Salzburger Naturschutzgesetz im Land Salzburg als Lebensräume geschützt. Vor allem durch landwirtschaftliche Intensivierungen und durch Entwässerungen, kleinräumig aber auch durch Nutzungsaufgabe, sind diese Lebensräume zunehmend selten bis sehr selten geworden.
Fünf Feuchtgebiete im Bundesland Salzburg, es sind im Land Salzburg ausschließlich Moore, wurden nach der Ramsar-Konvention. einem Übereinkommen über Feuchtgebiete, besonders als Lebensraum für Wat- und Wasservögel von internationaler Bedeutung besonders geschützt:
- Rotmoos im Ferleitental (58 ha groß, seit 1995 geschützt, Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße),
- Moore im Sauerfelder Wald (120 ha, seit 2004 geschützt, Marktgemeinde Tamsweg),
- Moore am Schwarzenberg (270 ha, Gemeinden Tamsweg, Unternberg, Ramingstein und Thomatal),
- Überling Moor (265 ha, Marktgemeinde Tamsweg)
- Wasenmoos Mittersill am Pass Thurn (190 ha, Stadtgemeinde Mittersill).
Vor allem der Lungau ist reich an natürlichen und naturnahen Mooren, er zählt zu den moorreichsten Landschaften der gesamten Ostalpen. Zu diesen Mooren zählen die auch Moore am Schwarzenberg (266 Hektar), das kleine aber einzigartige Schwingrasenmoor am Seethaler See, das Moor am Dürreneggsee südlich des Prebersees mit seinen Schwingrasen und dem umgebenden Latschenfilz sowie die beiden Schwefelbrunnmöser. In der Stadt Salzburg zählt das kleine Samer Mösl zu den gut erhaltenen Mooren.
Weitere Feuchtlebensräume sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen oder wurden als besonders wertvolle geschützte Lebensräume von europäischer Bedeutung in das europäische Netzwerk "Natura 2000" aufgenommen. In Salzburg wurden drei von der EU geförderte LIFE-Projekte in Form von großflächigen Verbesserungsmaßnahmen und Sanierungsmaßnahmen in Feuchtlebensräumen umgesetzt.
- das Wenger Moor (1999–2004) mit umfangreichen Wiedervernässungsmaßnahmen.
- das Weidmoos (2003–2007) mit großflächigen Renaturierungsmaßnahmen
- das Untersberg-Vorland (2006–2010) mit seinen Feuchtflächen mit Maßnahmen zum Erhalt von Eschenscheckenfalter, Wiesenknopf-Ameisenbläulings und Skabiosen-Scheckenfalter
- Um 2018 wurde das Projekt Salzachauen schrittweise umgesetzt.
Feuchtlebensräume besitzen nicht nur eine wichtige Aufgabe zum Erhalt seltener Lebensräume und deren bedrohte Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch als Wasserspeicher zur Verringerung von Hochwasserspitezn. Intakte Feuchtgebiete (Moore sind zudem Kohlenstoff-Senken, die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels mildern können.
Quelle
- Naturschutzabteilung des Landes Salzburg und Naturschutzfachbereich im Magistrat Salzburg
- Dr. Reinhard Medicus