Salzburger Filmkulturzentrum – DAS KINO
Voller Name | Salzburger Filmkulturzentrum DAS KINO |
Vorsitzender | Mag.a Renate Wurm |
Adresse | Giselakai 11 5020 Salzburg Telefon: (06 62) 87 31 00 |
Homepage | www.daskino.at |
office@daskino.at |
Salzburger Filmkulturzentrum – DAS KINO, früher "Lifka Lichtspiel-Theater", dann "Lifka Kino", ist das Filmkulturzentrum Salzburgs. Hauptanliegen der Betreiber ist es, dem Film als einflussreiches Medium des 20. Jahrhunderts eine eigene Präsentationsstätte zu geben.
Geschichte
Ära Lifka
Das Gebäude war der frühere Engelwirt, der sich seit dem frühen 14. Jahrhundert hier befand. 1892 kauften die Pächtereheleute Anna und Johann Müller das Gasthaus und bauten es völlig um. Ab 1892 hieß es dann Gasthof "zum goldenen Engel". 1895 übernahm nach dem Tod von Johann Müller seine Witwe den Besitz, deren Erben verkauften den Gasthof 1917 an Hermine Kaiser. Sie ließ den Gasthofbetrieb auf und baute die Räumlichkeiten für Kinozwecke um.[1]
Am 1. April 1910 begann der Linzer Karl Friedrich Lifka im Kasererbräu in der Kaigasse Nr. 13 im Salzburger Kaiviertel ein ständiges elektrisches Theater, das Lifka Elektrisches Theater.[2] Es bestand in Folge an verschiedenen Standorten, zuletzt seit 1918 am Giselakai.[3] In den 1940er-Jahren hieß es "Lifka Lichtspiel-Theater".[4]
Ära DAS KINO
Daraus wurde 1978 das "Salzburger Filmkulturzentrum – DAS KINO" nach dem Vorbild des ersten so genannten "kommunalen Kinos" gegründet, das 1971 von Hilmar Hoffmann in Frankfurt am Main, Deutschland, initiiert wurde und heute das "Deutsche Filmmuseum" beherbergt.
Das Lautsprechersystem in den Kinosälen von Das Kino ist seit Jahren mit einer Induktionsschleife ausgestattet und ermöglicht dadurch Hörbehinderten barrierefreien Kinogenuss. Von Juli bis September 2023 wurde das Kino nach 31 Jahren generalsaniert. Die Filme liefen in dieser Zeit im OVAL im Europark. Im der von Margret Stroneggger geleiteten Kulturstätte programmiert DAS KINO seit 17 Jahren eine Programm.
Zunächst war es nämlich die Notlichtanlage, für die es "keinen Plan-B mehr gegeben hat", sagt Renate Wurm, Geschäftsführerin in DAS KINO. Ein Umstellung auf EU-konforme Beleuchtung ist notwendig. Im kleinen Saal im Gewölbe ist das schon von einiger Zeit passiert. Für den Saal wurde ein Vorrat an Glühbirnen gekauft, weil dort "das Umrüsten auch andere Maßnahmen nach sich zieht", sagt Wurm. Der Vorrat hielt, bis nun die umfassende Sanierung in Angriff genommen wird. Mauern müssen weg. Stufen müssen weg. Im Lauf der Jahre zusammengestückelte Elektroinstallationen müssen erneuert werden. Im Foyer werden Stufen nicht durch einen Lift ersetzt. Dennoch werden alle Anforderungen für Barrierefreiheit erfüllt. Der gesamte Boden wird "leicht abschüssig" werden und kann dann etwa auch im Rollstuhl benutzt werden. Massivste Maßnahme ist der Einbau eines Hebeliftes vom Keller bis in den ersten Stock. Damit werden künftige Ladetätigkeiten einfacher und auch der Weg zur Toilette. "Wir haben aber auch viel Publikum - etwa bei unserer erfolgreichen Reihe ,Seniorenkino' - die dafür Bedarf haben", sagt Wurm. Im ersten Stock wird künftig auch ein kleiner Barbetrieb möglich sein. Das verbessere die Situation für die Bewirtung der Gäste etwa beim Bergfilmfestival, aber auch nach den vielen Filmpremieren. Bei einer Pressekonferenz am 12. Oktober 2023 wurde das sanierte Kino Fördergebern, interessierten Mitgliedern und der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit dem 6. Oktober 2023 ist Das Kino wieder für Publikum geöffnet.
2025: Sonderaufführungen The Sound of Music
2025, zum 60-Jahr-Jubiläum des Films The Sound of Music, hatte Geschäftsführerin noch einmal zwei Aufführungsrechte für DAS KINO ergattert - und damit eine der seltenen Möglichkeiten, dieses Stück Filmgeschichte im Kino zu erleben. Der in 4K-Qualität restaurierte Film im Kinoformat wirke nicht so verstaubt wie einst. Farben und Ton wurden nachjustiert. Gezeigt wurde der Film in englischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln am 20. September um 17 Uhr und am 23. September um 19 Uhr. Schon einmal hat Renate Wurm den Kultfilm mit Julie Andrews und Christopher Plummer auf die Leinwand gebracht - das war 2018 und open-air vor Schloss Leopoldskron. "Wir hatten damals die Rechte für ein einziges Screening - und es war ausverkauft."
Dass The Sound of Music überhaupt in einem österreichischen Kino gespielt wird, hat Seltenheitswert. Zum einen wegen limitierter Aufführungsrechte, zum Teil wohl auch, weil die Hollywood-Produktion aus dem Jahr 1965 im Gegensatz zum Rest der Welt, wo mehr als 1,2 Milliarden Besucher den Film sahen, im deutschsprachigen Raum floppte.
In Sachen The Sound of Music haben Renate Wurm und ihr Team aber auch im eigenen Haus einen kleinen Schatz gefunden. "Als wir unser Archiv durchforstet haben, kam plötzlich ein Original-,The Sound of Music'-Programmheft zum Vorschein." Das in England gedruckte Souvenir Book, in dem sich Kurzbiografien der Darsteller, Fotos aus dem Film und eine ausführliche Zusammenfassung des Geschehens finden, soll als Geschenk an das neue The-Sound-of-Music-Museum gehen, das 2026 in Hellbrunn eröffnen soll.[5]
Zielsetzung
Die Hauptarbeit des Filmkulturzentrums Salzburg liegt daher sowohl in der Präsentation neuer, interessanter (innovativer) und künstlerisch wertvoller Filme als auch von Filmen in Zusammenhängen (Retrospektiven, Filmreihen und Genres).
DAS KINO bietet ferner dem "Österreichischen Film" eine spezielle Präsentations- und Förderungsplattform. Ausländische Filme traditionell unterrepräsentierter Länder werden in Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Das Filmkulturzentrum veranstaltet überdies Sonderprogramme wie Kinonächte, Multimediaveranstaltungen, Vorträge, Konzerte, Kabarett, Theater, Lesungen u. a. Zur Unterrichtsbegleitung werden eigene Schulfilmprogramme (Literaturverfilmungen, Didaktik, Dramaturgie des Films u. ä.) angeboten und ein spezielles Kinderfilm-Programm bereitgestellt.
Neben dem OVAL gibt es auch die traditionellen Open-Air-Kino-Partner etwa mit dem Trumer Sommerkino in Obertrum am See, mit "Das Zentrum" in Radstadt, mit der Plusregion Köstendorf - Neumarkt - Straßwalchen ("Flimmerkiste") oder auch mit dem Saalachtaler Sommerkino in Lofer. Auch bei Filmfestivals wie dem Filmfestival Radstadt, den Loferer Filmtagen oder in den Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee ist das "Mobile Kino" im Einsatz.
Personelles
Die 54-Jährige Irmi Költringer arbeitet seit 30 Jahren als Filmvorführerin im DAS KINO (Stand 2023). Sie war bei den Salzburger Festspielen 2023 eine der ersten drei Frauen im Team der "Jedermann"-Rufer*innen.
Vereinsstruktur
Vereinsvorstand
- Geschäftsführung: Mag.a Renate Wurm
DAS KINO ist Mitglied im Dachverband Salzburger Kulturstätten.
Quelle
- www.sn.at, 29. Juni 2023
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 1. August 1930, Seite 8: Josef Eder über die Geschichte
- ↑ ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 5. April 1910, Seite 3
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 16. September 1918, Seite 6
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 26. Mai 1941, Seite 6
- ↑ www.sn.at, 12. September 2025