Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße


Als Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße bezeichnet man jenen Teil der Großglockner Hochalpenstraße, der von Hochmais auf Salzburger Seite im Norden über das Fuscher Törl und durch den Hochtor Tunnel bis zum Kreisverkehr Guttal in Kärnten im Süden verläuft.
Geografie
Im Straßenverlauf der Großglockner Hochalpenstraße befindet sich Scheitelstrecke im Mittelteil der gesamten Straße und verläuft mehrheitliche in Nordsüdrichtung über den Alpenhauptkamm. Entlang dieses Abschnitts der hochalpinen Panoramastraße befinden sich folgende Einrichtungen (von Norden nach Süden):
- Das Wilfried-Haslauer-Haus mit der Alpinen Naturschau.
- Das Fuscher Törl mit dem Dr.-Franz-Rehrl-Haus Abzweigung der Edelweißstraße auf die Edelweißspitze.
- Das Gedenkzeichen Fuscher Törl.
- Die Römerhütte.
- Die Informationsstelle Greifvögel zwischen dem Fuscher Törl und der Fuscher Lacke.
- Die Fuscher Lacke mit der Ausstellung Bau der Straße in einem ehemaligen Wegmacherhaus sowie das F.A.T. - Mankei.
- Der Geologischer Lehrpfad kurz nach der Fuscher Lacke in Richtung Hochtor.
- Der Mittertörltunnel.
- Der Hochtor Tunnel mit der Ausstellung "Passheiligtum Hochtor".
- Die Berghütte Mesenaten.
- Der Berggasthof Wallackhaus.
Geschichte
Der Bau der Großglockner Hochalpenstraße war zunächst in zwei große Abschnitte unterteilt:
Erst nach Beilegung des Variantenstreits im Spätsommer 1933 kam dann der dritte große Abschnitt, die Scheitelstrecke, dazu.
Die Baulose der Scheitelstrecke
- Baulos Nord von Hochmais über das Fuscher Törl zur Fuscher Lacke bis 500 m vor das Mittertörltunnel Nordportal: Länge 8,4 km, 578 Höhenmeter, der tiefste Punkt lag im Hochmais auf 1 850 m ü. A., der höchste beim Fuscher Törl auf 2 428 m ü. A.; 12 % maximale Steigung;
- dabei entstand als "Nebenprodukt" die Edelweißstraße (1,6 km) auf die Edelweißspitze, den höchsten befahrbaren Punkt der gesamten Großglockner Hochalpenstraße;
- Baulos Mitte begann kurz vor dem Mittertörltunnel und führte zum Hochtor Tunnel: Länge 3,4 km, die beiden Tunnels 117 m bzw. 311 m lang, 206 Höhenmeter, der höchste Punkt am Südportal des Hochtor Tunnels lag auf 2 506 m ü. A., der tiefste auf 2 300 m ü. A., durchschnittliche Steigung 9,8 Prozent und 12 % maximale Steigung;
- Baulos Süd verlief vom Hochtor Tunnel hinunter nach Guttal: Länge 6,6 km, 647 Höhenmeter, 12 % maximale Steigung; der höchste Punkt am Südportal des Hochtor Tunnels lag auf 2 506 m ü. A., der tiefste auf 1 859 m ü. A.
Baulager
Im Spätsommer 1933 wurden folgende Baulager eingerichtet, deren volle Belegung erfolgte jedoch dann erst im Frühjahr 1934:
- Baulager Naßfeldbrücke, 116 Mann, ein Steinbruch, die Dieselzentrale und eine Seilbahn zum Baulager Petersbrunn
- Baulager Petersbrunn, 130 Mann
- Baulager Naßfeld, 355 Mann
- Baulager Fuscher Lacke 205 Mann
- Baulager Mittertörl, 180 Mann
- Baulager Fuscher Wegscheide, 110 Mann
- Baulager Wintergrube am Nordportal des Hochtor Tunnels, 75 Mann, ein Steinbruch und ein Schrägaufzug
- Baulager Hochtor Süd mit 220 Mann, einem Steinbruch und der Dieselzentrale
- Baulager Viehbühel mit 94 Mann
- Baulager Fallbichl mit 310 Mann, die über eine Materialseilbahnvom Baulager Kasereck mit Material versorgt wurden
- Baulager Guttal mit 210 Mann und einem Steinbruch
- Baulager Kasereck mit 40 Mann und einem Steinbruch
Die Inbetriebnahme der einzelnen Baulose
- Baulos Nord: Dieser Abschnitt wurde am 23. September 1934 dem Verkehr übergeben. Doch schon einen Tag vorher, am 22. September, waren der Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl am Steuer des Glocknerautos über die gesamte noch nicht fertig gestellte Scheitelstrecke gefahren (siehe Erstbefahrung der Großglockner Hochalpenstraße).
- Baulose Mitte und Süd: Diese beiden Abschnitte wurden dann anlässlich der offizielle Eröffnung der gesamten Großglockner Hochalpenstraße am 3. August 1935 dem Verkehr übergeben.
Bilder
- Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quelle
- Wallack, Franz: "Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues", zweite Ausgabe, anlässlich der 25-Jahr-Feier der Großglockner Hochalpenstraße, 1960, Springer Verlag, Wien
Baugeschichte im Überblick
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