Großglockner Hochalpenstraße Ausstellung Bau der Straße

Die Ausstellung Bau der Großglockner Hochalpenstraße befindet sich bei der Fuscher Lacke in einem alten Wegmacherhaus auf 2 262 m ü. A. im südwestlichen Gebiet der Marktgemeinde Rauris.
Die Ausstellung
Die Ausstellung dokumentiert die Baugeschichte der Großglockner Hochalpenstraße. Während der Bauarbeiten von 1930 bis 1935 betrug der Beschäftigungshöchststand 2 357 gezählte Arbeiter im August/September 1931. Im Schnitt arbeiteten je Sommer etwa 1 700 Personen an der Straße. Die Arbeiter waren in verschiedenen Lagern nördlich und südlich des Alpenhauptkamms untergebracht. Um die Scheitelstrecke ab Frühjahr 1934 in Angriff nehmen zu können, ließ Franz Friedrich Wallack im Spätherbst folgende Mannschaftsunterkünfte errichten:
- An der Nordseite wurde mittels Güterseilschwebebahn das Baulager Oberes Nassfeld für 700 Mann eingerichtet, sowie Maschinen hinauf transportiert, die eine Gesamtleistung von 350 PS hatten.
- An der Südseite entstand bei der Guttalbrücke ein Baulager für fast 600 Mann und 125 PS an Maschinenleistung.
- Um das Baulos im Bereich des Südportals des Hochtor-Tunnels bewältigen zu können, entstand eine fast drei Kilometer lange Güterseilbahn mit einem Höhenunterschied von 630 Meter. Für den Antrieb der Seilbahn wurde vom Glocknerhaus eine zehn Kilometer lange Hochspannungsleitung verlegt und Kraftreserve diente ein Dieselmotor. Und dieser stammte aus einem abgewrackten Unterseeboot – wahrscheinlich der einzige Unterseebootmotor, der je im Hochgebirge zum Einsatz gekommen war.
- Am Südportal des Hochtors entstand ein Mannschaftslager für 240 Mann und eine Maschinenleistung von 400 PS.
Viele Bilder und Informationen in dieser Ausstellung schildern die schwierigen Bedingungen, unter der diese Panoramastraße errichtet wurde. Der Eintritt ist frei, wie bei allen anderen Ausstellungen entlang der Großglockner Hochalpenstraße.
2016: Noch nie gezeigte Filme aus dem Archiv der Großglockner Hochalpenstraßen AG
Im Sommer 2016 wurde die Ausstellung aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht und Ende August wieder eröffnet. Für das inhaltliche Konzept und die Umsetzung zeichnet Dr. Karl Forcher verantwortlich. Ein besonderes Juwel vier Filme aus dem GROHAG-Archiv. Drei davon werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Es sind Filme über den "Bau der Straße", zur "Ersten Befahrung der Straße", zum Thema "Schneeräumung einst und jetzt" und echtes Juwel – ein rund zehnminütiger Film von einem "Straßenmeister aus dem Jahr 1936". Zudem wurden Grafiken, Preislisten und Übersetzungen aktualisiert. Wer möchte, kann an einer ebenfalls neuen, interaktiven Station ausprobieren, wie es sich anfühlt, eine 50 Kilogramm schwere Kraxe auf dem Rücken zu tragen. Dies verdeutlicht anschaulich, welch Anstrengungen die "Glockner-Baraber" auf sich genommen haben.
2022: Neugestaltung der Ausstellung
Am 7. Juli 2022 eröffnete Landeshauptmann Wilfried Haslauer im Beisein zahlreicher Gäste die völlig neu gestaltete Ausstellung "Bau der Straße" im Straßenwärterhaus an der Fuscher Lacke. Mit noch nie zuvor gezeigten, erstmals hochauflösend digitalisierten Bewegtbildern, spannenden interaktiven Installationen und zahlreichen Original-Objekten zeichnet die Ausstellung die Entstehungsgeschichte dieses alpinen Meisterwerks nach und würdigt so die Menschen, die dafür verantwortlich waren. Von den vielen tausenden, hart arbeitenden Glockner-Barabern bis hin zu den beiden Männern, dank deren Vision und Tatkraft die Straße erst geplant und gebaut werden konnte: DI Franz Wallack und Landeshauptmann Franz Rehrl.
Nach einer kompletten Neugestaltung durch Ausstellungsgestalter Andreas Zangl im Team mit Mag.a Sibylle Kampl und DI Markus Meirhofer wurde die Schau wieder eröffnet. Es wurden am Standort rund EUR 300.000 investiert und zehn Gewerke, überwiegend aus der Region, beauftragt.
Bildergalerie
- Bilder der Ausstellung seit 2022
- Bilder der Ausstellung vor 2016
Hier das Rednerpult, das am Tag der Eröffnung der Straße, am 3. August 1935 verwendet wurde, im Hintergrund das Bild zeigt den damaligen Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl und links das Bild den Hochtor-Tunnel bei den Eröffnungsfeierlichkeiten.
Gasthof Fuscherlacke (links) bei der Fuscher Lacke an der Großglockner Hochalpenstraße, rechts das alte Straßenwärterhaus mit der Ausstellung "Bau der Straße"
Film
- Der Ausstellungsfilm "Großglockner Hochalpenstraße – Die Kraft einer Vision" wurde 2022 im südfranzösischen Cannes mit einem "Goldenen Dolphin" ausgezeichnet.
Quellen
- Wallack, Franz: Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues, Springer-Verlag, Wien, 1960
- Presseaussendungen der GROHAG
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Baugeschichte im Überblick
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