Edelweißspitze
Die Edelweißspitze ist ein kleiner Berggipfel. Er ist mit einer mittleren Höhe von 2 572 m ü. A. der höchste befahrbare Punkt der Großglockner Hochalpenstraße mit herrlichem Rundblick über 37 Dreitausender-Gipfel und 19 Gletscherfelder (bei Schönwetter).
Geografie
Die Edelweißspitze liegt in der Glocknergruppe der Ostalpen im Zentralalpenbereich der Hohen Tauern. Vom Dr.-Franz-Rehrl-Hauses beim Fuscher Törl führt die Edelweißstraße auf die Edelweißspitze, wo sich der Parkplatz Edelweißspitze befindet. Genau durch die Mitte des Parkplatzes und des Aussichtsturms in Richtung Nordost nach Südwest verläuft die Gemeindegrenze zwischen Rauris im Osten und Fusch an der Großglocknerstraße im Westen. Der Gipfel war bis in die 1930er-Jahre ein trigonometrischer Punkt.

Der Parkplatz liegt im Bereich des Stiegenantrittes zum Edelweißturm auf exakt 2 573,45 m ü. A.[1]
Geschichte
In der Alpenvereinskarte von 1928 hieß diese Spitze "Leitenkopf".[2] Auf noch älteren Karten aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie hieß sie noch "Ponek". Am Leitenkopf fällt ein Hang nach Südost ab, der damals "Edelweißleiten" hieß, unterhalb des südwestlichen Grats, der Piffkarschneide, befindet sich die "Edelweißwand". Das brachte Franz Wallack auf die Idee, diese Spitze "Edelweißspitze" zu nennen. Er selbst schreibt, dass er den Namen im Zuge der Errichtung der Edelweißstraße geboren hatte, jedenfalls vor seinem 14. Baubericht vom 31. Juli 1934. Denn in diesem Baubericht begründete Wallack die Umbenennung mit der "Häßlichkeit des Namens Poneck".

Zunächst wurde die Spitze abgetragen und für einen Parkplatz planiert. Anfang September 1954 wurde der Parkplatz asphaltiert,[3] im selben Herbst mit dem Bau des Edelweißturmes begonnen. Dieser erreichte mit acht Meter Höhe dann wieder die ursprüngliche Höhe des Poneks (2 577 m ü. A.). Siehe historische AMap-Karten 1910, 1930 und 1960 Der Turm wurde am 3. August 1955 im Rahmen einer Feier "20 Jahre Großglockner Hochalpenstraße" seiner Bestimmung übergeben. Neben einem Kiosk und Ausstellungsräume im Inneren trägt der Turm auf seiner obersten Plattform eine Aussichtswarte, von der aus man das gesamte Hochalpengebiet überblicken kann und bis ins Zeller Becken sieht.

Einige Meter unterhalb der Edelweißspitze befindet sich der Berggasthof Edelweißhütte.
Nie verwirklichte Beleuchtungsanlage
Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl hatte die Idee, mittels einer Beleuchtungsanlage den Gipfel in den Sommernächten als Wahrzeichen der Straße erstrahlen zu lassen. Immerhin war er gut von Zell am See aus zu sehen. Einen Entwurf eines 15 Meter hohen "Heldenkreuzes" aus Kupfer und Stahl lieferte der Verein "Österreichisches Schwarzes Kreuz". Das "Heldenkreuz" wäre von vier starken Scheinwerfern angeleuchtet worden.
Letztlich wurde dieses Projekt aber nicht realisiert, wie überhaupt die Edelweißspitze niemals illuminiert war. Mit einer einzigen Ausnahme. Am Vorabend (2. August 1935) der Eröffnung der Straße war Wallack noch mit allerletzten Überprüfungen der Straße beschäftigt, bevor er spät abends nach Zell am See eilte, wo er bereits eingetroffene Ehrengäste begrüßen wollte. Als er Dorf Fusch erreichte, erhielt er die Meldung seiner Ingenieure, dass die Straße für die morgige Eröffnung bereit sei. Als er seinen Blick hinauf zur Edelweißspitze wandte, sah dort ein Freudenfeuer seiner Arbeiter erstrahlen. Sie hatten einen meterhohen Holzstoß angezündet, dessen Feuer bis Zell am See zu sehen war.
Im Winter gibt es einen beleuchteten Christbaum
Im 21. Jahrhundert pflegte der Wirt des Berggasthofs Edelweißhütte im Winter einen Christbaum am Rande des Parkplatzes aufzustellen, der in der Nacht leuchtet und auf der Webcam zu sehen ist (siehe Panoramabilder weiter unten). Zu Weihnachten 2023 gab es keinen Christbaum mehr.
Die Edelweißspitze als Weltrekordort
Anlässlich der 10. Feuerwehr-Oldtimer-Weltmeisterschaft, die vom 17. bis 19. Juni 2022 stattfand, gelang am Samstagvormittag, den 18. Juni, ein Weltrekord. Es wurde eine Relaisleitung von der Kassenstelle Ferleiten bis auf die Edelweißspitze über 1 435 Höhenmeter mit 40 Tragkraftspritzen und 460 B-Schläuche, also 9 200 m Schlauchleitung, gelegt und nach 02:13 Stunden hieß es "Wasser marsch!".
Polarlichter
Bereits mehrmals wurde Polarlicht von der Webcam auf der Edelweißspitze aufgenommen. Das Bild unten wurde in der Nacht am am 5. November 2023 gemacht.
April 2024: Liebesbeweis auf der Edelweißspitze noch vor Eröffnung der Straße
Liebesbeweis in 2 572 m Seehöhe am Samstag, den 6. April 2024: Leo schrieb seiner angebeteten Veronika heute zwischen 12:30 und 12:40 Uhr auf der Edelweißspitze an der Großglockner Hochalpenstraße ein Herz und ihre Namen in den Schnee. Erstes Bild zeigt Leo bei der Arbeit, das zweite Bild "die Spuren im Schnee" im spätnachmittäglichen Licht (siehe Bilder weiter unten).
Radsport
Bilder
Edelweißspitze – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
- Panoramaaufnahmen siehe Kategorie:Datei:Panoramaaufnahme Edelweißspitze
- Bilder zu Ereignissen die oben beschrieben sind:



Weblinks
- Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 17. Jänner 2024
- Lage auf www.openstreetmap.org, Gemeindegrenzenverlauf
- 360-Grad-Webcam auf der Edelweißspitze
Quellen
- Franz Wallack: "Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues", zweiten Ausgabe anlässlich der 25-Jahr-Feier der Großglockner Hochalpenstraße, 1960, Springer Verlag, Wien
- diverses Kartenmaterial, u. a. Kompass Wanderkarten
- Presseinformation "Welt der Erlebnisse", Großglockner Hochalpenstraßen AG
- Großglockner Hochalpenstraße: Zur Geschichte eines österreichischen Monuments, Seite 313
- www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 12. November 1954, Seite 3
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Noel, technischer Leiter der GROHAG, E-Mail an Mag.a (FH) Patricia Lutz, GROHAG, 22. Jänner 2024, weitergeleitet an Peter Krackowizer.
- ↑ ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 14. August 1933, Seite 1
- ↑ www.facebook.com, ein Bild von Ing. Kurt Schwaiger