Seraphin Kobler
Seraphin Kobler (* 1770 in Raab im Innviertel, OÖ., † 30. Jänner 1841 in der Stadt Salzburg[1]) war Bierbrauer in der Stadt Salzburg im Höllbräu.
Leben
Franz Seraphin Kobler war der Sohn von Valentin Kobler, einem Bierbrauer aus Raab im Innviertel, und seiner Frau Theresia, geborene Schlager, die möglicherweise aus Reichenhall in Oberbayern stammte (bei der Hochzeit des Sohnes war ein Trauzeuge, Kajetan Schlager, bürgerlicher Bräuer aus Reichenhall). Er hatte mehrere Geschwister.
Am 25. August 1794 heiratete er die Lederertochter Franziska Anna, geborene Hofmann (* 13. September 1762 in Salzburg; † 17. April 1837 ebenda), die Witwe des Höllbräu-Besitzers Franz Elixhauser (* 20. Jänner 1764; † 3. April 1793 in Salzburg) und Schwiegertochter von Johann Ambros Elixhauser (* 1737; † 1793). Diese war seit dem Tod ihres Ehemannes gemäß Ehevertrag vom 13. Jänner 1792 Erbin des Gasthauses und der Brauerei "Zur Hölle". Erbstreitigkeiten der Geschwister von Franz Elixhauser blieben erfolglos.
Bei seiner Hochzeit mit der Witwe Franziska Elixhauser blieb diese Alleineigentümerin, das Braugewerbe übernahm jedoch ihr zweiter Ehemann Seraphin Kobler. 1794 wurde er "angehender Höllbräuer", 1796 "bürgerlicher Bierbräuer in der Höll" genannt. Ein Brunnen im Innenhof des Höllbräus trägt die Inschrift "ZK 1682", am Portal steht "SK 1815"; das letztere Datum steht wohl für "Seraphin Kobler" (1815 wurde die "Hölle" renoviert).
Bereits 1803 bemüht sich Seraphin Kobler in einem ausführlich begründeten Gesuch an den Hofkriegsrat und an die "hochlöbliche Landschaft" (Hohe Salzburger Landschaft) vergeblich darum, das Recht zu bekommen, in die Mauer der Befestigung der Stadt Salzburg vier Fensteröffnungen brechen zu dürfen, um die Belüftung der Brauerei und deren Stallungen zu verbessern. Die Fenster sollen "stark vergittert" werden, ein Fenster, größer, soll zum Einladen von Holz dienen, das ihm über die Salzach "an der gewöhnlichen Lendstätte gerade vor meinem Hause" zugeführt wird. Dieses soll geöffnet werden können, den Schlüssel will er auf der Hauptwache hinterlegen. Die Fenster würde er "bey eintrettender Feindesgefahr" auf eigene Kosten wieder vermauern lassen.[2] In einer längeren gerichtlichen Auseinandersetzung seit 1813 stritt Seraphin Kobler für die Offenhaltung des Durchgangs im Michaelsbogen, den er offenbar als Zugang vom Waagplatz zum Residenzplatz brauchte.
Vom gemeinsamen Sohn Seraphin Kobler junior (* 14. Oktober 1795 in Salzburg; † 14. Mai 1842 ebenda) wissen wir wenig. Seine jüngere Schwester Franziska Fanny Kobler (* 25. September 1796 in Salzburg; † 12. Juli 1886 ebenda) blieb Besitzerin der "Hölle" in der Judengasse 15 (bis 1837 "No. 67") und trug bis zu ihrem Lebensende den Titel einer "Höllbräuin" (auf dem Grab "gewesene Höllbräuerin").
Alle vier fanden ihre letzte Ruhestätte in den Gruftarkaden auf dem Salzburger Sebastiansfriedhof.
Quelle
Einzelnachweis
- ↑ Sterbebuch der Dompfarre Salzburg, Band V, S. 198.
- ↑ Vgl. Akten im Archiv der Stadt Salzburg (AStA): Pezolt Akten 217 1/2 (Nachlass Georg Pezolt); "Bitte ... um hohe Bewilligung" vom 15. Juli 1803. Dank an Walter Schlegel, Salzburg, für diesen Hinweis.