Bierbrauer

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Das Zunftzeichen der Bierbrauer an der Decke des großen Saales im Stieglkeller.
"Die Bierprobe" nach einem Gemälde von Karl Schorn (* 16. Oktober 1800 in Düsseldorf; † 7. Oktober 1850 in München). ein deutscher Historienmaler.

Bierbrauer haben im Bundesland Salzburg wohl eine über tausendjährige Tradition.

Geschichte

Im 9. Jahrhundert gab es im Schweizer Kloster in St. Gallen bereits ein Brauhaus und im 11. Jahrhundert gab es im Kloster Weihenstephan bei München wahrscheinlich schon eine Brauerei. Weihenstephan, heute ein Stadtteil der bayerischen Stadt Freising, ist noch heute ein Zentrum der Ausbildung für Bierbrauer.

Die ersten Bierbrauer in Salzburg waren wahrscheinlich die Benediktinermönche des damaligen Benediktinerstifts St. Peter. Erste Hinweis auf das Bierbrauen finden sich im Jahr 1158, bezeichnenderweise als Naturalentlohnung. Erzbischof Eberhard I. von Biburg (11471160) versprach in diesem Schriftstück dem Grafen Sigboto von Neuenburg, dem er die Vogtei Herrenchiemsee übertrug, für den Schutz seiner Güter drei Saum Bier (neben anderen Zuwendungen). Um 1150 wurde bereits Hopfen zwischen der Stadt Salzburg und Laufen kultiviert.

Eine erste Nennung eines Salzburger Bierbrauer findet sich dann um die Mitte des 13. Jahrhunderts. In einer Übergabeurkunde scheinen Name und Berufsbezeichnung des Braumeisters Tagno (Tagno praxator) als Zeuge auf. Es folgten weitere Braumeister wie Gotescalh, Wernher oder Engelbertus und ein henricus priumeister.

Bierbrauen als selbständiges Gewerbe ist im österreichischen Raum um 1300 nachgewiesen. Eine erste Bierbrauerei in der Stadt Salzburg wird 1374 mit einer namentlich nicht genannten Bierbrauerin in einem Schriftstück erwähnt. Die Brauerei befand sich in der heutigen Dreifaltigkeitsgasse 3. Nach der letzten Besitzerfamilie wurde die Brauerei als Schlammbräu bekannt.

Ein Peter Zeyser braute 1408 in der Linzer Gasse, ein Herr Ncials 1414 in der Getreidegasse 26, später Mödlhammerbräu, 1437 Martha und Michael Laubinger in einem Höllbräu genannten Gebäude an der Judengasse, 1472 Dorothea und Hanns Gugler in dem nach ihnen benannten Guglbräu, ebenfalls an der Judengasse.

Die Bierbrauer waren dann in einer Zunft organisiert, deren Ge- und Verbote durch die 1524 erschienene Stadt- und Policeyordnung geregelt waren.

Schutzpatron der Halleiner Bierbrauer war der hl. Florian, der seinen Patronstag am 4. Mai hat (sein Todestag).

Salzburger Bierbrauer-Familien

Stadt Salzburg

Ab dem späten 17. Jahrhundert entwickelten sich die Stadt Salzburger Brauerfamilien zu einer eigenen Bürgerkaste. Es waren u. a. die Familien Stockhamer, Grafendorfer, Knosp, Eschenbacher und Kaserer. Ein sehr häufiger aufscheinender Bierbrauer-Familienname war Elixhauser, deren Wurzeln sich in Elixhausen im Flachgau finden. Aus ihr ging die heute weitverzweigte Gastronomienfamilie Gmachl hervor. Josef Leopold Hagenauer war Bierbrauer in der Steinbrauerei.

Hallein

Valentin Stampfl (Stampflbräu), Paul Wider (1614, Unterholzerbräu), im Bürgermeisterbrauhaus waren die beiden Bürgermeister Ignaz und Gottlieb Furthuber von 1722 bis 1799 Brauer, ihnen folgten Therese und Felix Schöndorfer (1878 bis 1906, Schöndorfer Brauerei Gasthof), später Gasthof Scheicher, heute Teil des Kolpinghauses Hallein; 1475 errichtete Hanns Elsenheimer das Kalte Bräuhaus. Später war Johann Nepomuk Schreiner Braumeister im Hofbräu und kaufte als er bereits in Pension war in der Stadt Salzburg die Stieglbrauerei an der Gstättengasse.

Sonstiges Land Salzburg

Die Familie Sigl gründete die Josef Sigl Privatbrauerei in Obertrum, aus der Familie Moser aus Henndorf am Wallersee stammten Bürgermeister, Braumeister, Gastwirte und Hoteliers. Die Familie Hofmann war eine namhafte Bierbrauerfamilie der Brauerei in Ursprung in Elixhausen. Matthäus Noppinger war Brauer in Oberndorf. Viktor Rauchenbichler war Wirt und Bierbrauer in Lofer.

Quellen