Stadtpfarre Salzburg-St. Johannes am Landeskrankenhaus

Aus SALZBURGWIKI
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Die Stadtpfarre Salzburg-St. Johannes am Landeskrankenhaus, früher Pfarre St. Johannes-Müllegg am Landeskrankenhaus, ist eine der Pfarren der Erzdiözese Salzburg.

Allgemeines

Die Krankenhauspfarre gehört zum Dekanat Salzburg Zentralraum. Sie bildet zusammen mit den Pfarren Lehen, Liefering und St. Martin einen Pfarrverband, Pfarrverband Salzburg Nord (auch: Salzburg-West). Dieselben Pfarren bildeten von 1979 bis 2011 das Dekanat Salzburg-Nord.

Sie betreut Personen auf dem Gelände des Landeskrankenhauses Salzburg, das früher St. Johanns-Spital genannt wurde.

Pfarrkirche

Pfarrkirche ist die Krankenhauskirche St. Johannes.

Pfarrprovisor ist seit 2025 Dr. Gerhard Viehhauser.

Geschichte

Entwicklung zur Pfarre St. Johannes-Müllegg

Diese Stadtpfarre löste sich als eigenständige Stadtpfarre aus jener von Mülln. Bereits beim Spitalsbau um 1700 wurde zwischen dem Konsistorium und dem Kloster Mülln über die Bestellung eines Paters als Kaplan ergebnislos verhandelt. In diese Verhandlungen griff der Stifter des Spitals Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein ein und bestimmte einen Geistlichen aus dem Priesterhaus als Kaplan. Er bekam eine Wohnung im Spital sowie Verpflegung. Seine Pflichten waren genau geregelt. Er war auch verpflichtet, an erster Stelle bei den Pilgermahlzeiten anwesend zu sein. Es handelte sich um Pilger, die zur Wallfahrtsstätte "Zu Unserer Lieben Frau von Millen" pilgerten. Der Kaplan musste auch die Pilgerpässe kontrollieren, hatte die Aufsicht über Pilger und Kranke, auch über den Spitalsverwalter und die zur Krankenpflege gehörenden Personen.

Aber die pfarrlichen Rechte wie Taufe, Trauung oder Letzte Ölung, blieben noch bei der Pfarre Mülln. Erst mit der Eröffnung des "Weiberspitals" 1803 kam dann ein zweiter Kaplan dazu.

Erhebung zur selbständigen Pfarre

1773 wurde die Caplanei im St.-Johanns-Spital zur selbständigen Curatie Müllegg erhoben. Die bisherigen pfarrlichen Rechte der Augustiner-Eremiten gingen nun vollständig auf die Spitalscuratie (mit einigen Vorbehalten) über. Dabei nahm der jeweils ältere Kaplan den Rang eines Pfarrers ein. Personell war sie nun für alle Insassen des Spitalsgebäudes sowie des Knaben- und Mädchenwaisenhaus dazu. Später dann auch noch jener der Irrenanstalt auf dem Gelände des St.-Johanns-Spitals.

Zwischen 1810 und 1818 gab es keinen Geistlichen, die Betreuung erfolgte wieder vom Kloster Mülln. Nach Besetzung einer Stelle 1818 dauerte es bis 1857 zur Besetzung der zweiten Kaplanstelle. Gleichzeitig übernahmen die Barmherzigen Schwestern den Dienstbetrieb.

1891 erfolgte schließlich die Erhebung von Müllegg zur eigenen Pfarre. Erster Pfarrer war der gebürtige Halleiner Karl Haslauer, der schon seit 1857 die Stelle des ersten Kaplans innehatte.

Die Kapläne, seit Erhebung zur eigenständigen Pfarre, der Pfarrer und Kapläne, wohnten ursprünglich im Spital selbst. Ab 1857 wohnten sie im Verwalterstöckl (später Sitz der Direktion) und 1890 übersiedelten sie in den ersten Stock des damals errichteten "Neugebäude" (später Aufnahmegebäude). Unter den Kapläne ist besonders Johann Nepomuk Hacksteiner bemerkenswert. Er war zunächst 1. Kaplan von 1857 bis 1864, später wurde er Domkapitular und f. e. Konsistorialrat. Hacksteiner sammelte aufgrund sehr genauen Quellenstudiums viel Informationen über das Krankenhaus. Diese dürften dann anlässlich des 200jährigen Bestehens des Spitals 1895 in eine Chronik eingeflossen sein, die keinen Verfasser nennt, lediglich als "vom Konsistorium herausgegeben" anführt.

Über Pilger im Spital

Überraschend ist die Reihenfolge der zu betreuenden Personen in der Stiftungsurkunde des Fürsterzbischofs: "...für Pilger, arme Studenten der Salzburger Universität und andere Kranke beiderley Geschlechts-" Besonders im 17. und 18. Jahrhundert waren Heerscharen an "Fern-Wallfahrern" (und solche, die es vorgaben zu sein) in Europa unterwegs. Lorenz Hübner führt für die Jahre von 1695 bis 1773 nach Jahren aufgegliedert 45 558 Männer und 13 265 als Pilger an, die das St.-Johanns-Spital in Anspruch genommen hatten.

Quellen