Hotel Weismayr

Das Hotel Weißmayr, heute Weismayr geschrieben, zählte zu den renommierten Hotels in der Pongauer Gemeinde Bad Gastein. Ab Dezember 2025 firmiert es unter dem Namen the eighteen86 by keyone.
Geschichte
Das Haus wurde 1886 nach Plänen von Josef Wessicken erbaut. Um 1928 war Max Kaindl Chefportier, der im August 1928 nach einer Operation im 51. Lebensjahr starb.[1]
"Seine Durchl. Fürst Johann und Fürstin Olga z. Hohenlohe-Oehringen trafen mit den Prinzessinnen Alexandrine und Dorothea in der ersten Juli-Hälfte in Badgastein ein und nahmen im Hotel Weismayr Logis." - "In Badgastein sind im Hotel Weismayr abgestiegen: Seine Durchl. Fürst Hans Hohenlohe-Oehringen mit Gemahlin Olga und Prinzessinnen Dorothea und Alexadrine mit Dienerschaft" steht im "Wiener Salonblatt" vom [[21. Juli 1929.[2]
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich das Hotel im Eigentum der Landeshypothekenbank Salzburg. Das bekannte Haus, das über den Krieg und die erste Nachkriegszeit als Lazarett gedient hat, wurde 1949 wieder dem Fremdenverkehr und heilbedürftigen Menschen zur Verfügung gestellt. Die Landeshypothekenanstalt hatte das Haus gründlich renovieren und zweckentsprechend modernisieren zu lassen. Durch Beschlagnahme und große Ausplünderungen in den Jahren 1945 und 1946 hatte das Hotel schweren Schaden genommen. Im Jahre 1947 wurde mit der Renovierung begonnen, die am 1. Mai 1949 beendet wurde. Erwähnenswert war die Schaffung marmorner Becken-Wannen, was für Gastein eine einzigartige Neuheit darstellte. Elektrische und sanitäre Anlagen wurden nach dem letzten Stand der Technik eingerichtet.
Das Hotel Weismayr wurde an die Kammer der gewerblichen Wirtschaft für die Dauer eines Jahres verpachtet. Es wurde, wie in früheren Jahren, über die Sommersaison als Kurhotel ersten Ranges geführt. In den bisher ungenützten Wintermonaten wurden die Räumlichkeiten des Hotels der Hotelfachschule zur Verfügung gestellt werden. Dem Haus standen 74 Zimmer mit 106 Betten zur Verfügung.[3]
2010 verfügte es über 80 Zimmer und weitere 20 im benachbarten Hotel de l’Europe. Damit wurden 10 000 bis 15 000 Nächtigungen pro Jahr getätigt. Der Ganzjahresbetrieb konnte zuletzt nicht mehr aufrechterhalten werden und so entschied sich Familie Tscherne, in deren Besitz es ist, im Februar 2011 zur (vorübergehenden) Schließung. Rund 40 Leute waren zuletzt beschäftigt. Vor allem die Frequenz im Zentrum sei abhanden gekommen, beklagt Hotelier Thomas Tscherne, dessen Familie das Hotel 1995 erworben hatte. Das zeige sich an den Umsatzrückgängen von mehr als 90 Prozent im Café. "Die Touristen fahren höchstens noch mit dem Auto durch, bleiben bei der Wasserfallbrücke stehen und machen ein Foto vom Wasserfall." Ein Verkauf stehe derzeit nicht zur Diskussion, das betont Tscherne. "Wir sitzen das aus, bis im Zentrum etwas passiert."
Am 11. September 2025 unterzeichneten die Eigentümerfamilie Tscherne und Vertreter der Tiroler Firma Keyone den Vertrag. Ohne zeitliche Befristung, sagt Thomas Tscherne. Das 2018 gegründete Unternehmen, an dem die Familie Schröcksnadel um den langjährigen Ski-Präsidenten maßgebliche Anteile hält, vermittelt über 1 000 Appartements und führt auch Hotels. Das Weismayr ist Nummer acht. Gearbeitet wird im 230-Betten-Hotel künftig mit reduziertem Personal. Es gibt keine Service- und Gastromitarbeiter sagt Keyone-Marketingchef Julian Hellweger. Auch eine Rezeption im klassischen Sinn sei nicht vorgesehen. Die Zimmerschlüssel werden hinterlegt, der Check-in erfolgt an einem Terminal. Viele Leistungen würden zentral von der Firmenzentrale in Innsbruck aus erledigt. Ganz ohne Mitarbeiter müssten Gäste aber nicht auskommen, sagt Hellweger. Es wird Personal für die Zimmerreinigung und das Frühstückservice geben sowie Unterstützung beim Einchecken. Vorgesehen sei zudem ein sogenannter Host (Gastgeber), der eine abgespeckte Hoteldirektorfunktion einnehmen soll. Das langjährige Tophotel werde auch weiterhin auf einem hohen Niveau geführt und nicht als Billigbetrieb, betont der Marketingmann.
Große Investitionen brauche es aktuell nicht. "Die Substanz ist in ausgezeichnetem Zustand, wir haben in den vergangenen zehn Jahren einen mittleren einstelligen Millionenbetrag hineingesteckt." Den Namen des ehemaligen Eigentümers Gustav Weismayr wird das Haus nicht mehr tragen. Ab Dezember 2025 checken die Gäste in das the eighteen86 by keyone ein. Inspiration sei das Jahr des Baubeginns, sagt Hellweger. Zimmer können online bereits gebucht werden.
Prominente Gäste
Emmerich Kalmann, Komponist, wohnte im Sommer 1949 für drei Wochen im Hotel Weismayr.[4]
Bildergalerie
Bild 1: 2021: Das Hotel Weismayr (links) und das Grand Hotel de l'Europe.
Bild 2: Das Hotel 1940.
Bild 3: Undatierte Aufnahme.
2021: Das Hotel Weismayr (links) und das Grand Hotel de l'Europe.
Quellen
- SALZBURGWIKI
- www.sn.at, 12. September 2025: Tophotel in Bad Gastein sperrt ohne Rezeption wieder auf: "Wir haben keine Service- und Gastromitarbeiter"
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 13. August 1928, Seite 9
- ↑ ANNO, "Wiener Salonblatt", Ausgabe vom 21. Juli 1929, Seite 10
- ↑ ANNO, "Salzburger Volkszeitung", Ausgabe vom 10. Mai 1949, Seite 3
- ↑ ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 2. August 1949, Seite 3