Wörth

Wörth ist eine Ortschaft im Gemeindegebiet von Rauris im Pinzgau.
Geografie
Wörth liegt südlich des Hauptortes Rauris auf 957 m ü. A.. In Wörth teilt sich die aus Rauris kommende Straße und führt einerseits in das Seidlwinkltal und andererseits in das Hüttwinkltal bis nach Kolm-Saigurn. Der Weg in das Seidlwinkltal führt in der Folge über den Fuscher Tauern und wurde offenbar seit jeher von Menschen als Saumpfad genutzt.
Geschichte
Wörth war schon in vorgeschichtlicher Zeit wegen des Weges über den Fuscher Tauern, auch Rauriser Tauern genannt, von großer Bedeutung. Auch in der Zeit der Römer und im Mittelalter und in der Neuzeit wurde dieser Tauernpass als Verkehrs- und Handelsweg genutzt, was Funde aus allen genannten zeitlichen Perioden belegen.
Archäologische Funde
Das ist aus keltischer Zeit der Keltische Halsreif aus Gold und auch der Fund keltischer Münzen, der im Markt Rauris gemacht wurde. Die beim Hochtor (Tunnel) im obersten Seidlwinkltal aufgefundene Herkulesstatue und Funde aus jüngerer Zeit belegen die Nutzung des Weges auch in römischer Zeit. Auch der Skarabäusfund nahe der Rojacherhütte am Hohen Sonnblick weist darauf hin.
Der Münzfund im Sichlgut beim Veitbauern in Wörth (Rauriser Goldschatz), er brachte venezianischen Golddukaten aus dem Jahr 1380 an das Tageslicht, verweist direkt auf den mittelalterlichen Saumhandel. Ohne ihn wären diese Münzen mit Sicherheit nicht nach Wörth geraten.
Wörther Wirtshäuser
Wörth hatte daher als Stützpunkt für den Saumverkehr schon früh große Bedeutung, was die sehr alten Gasthäuser, früher Tafernen genannt, belegen. Der älteste ist der Andrelwirt, der urkundlich zum ersten Mal im Jahr 1520 erwähnt wird. Neben der einstigen Taferne zu Wörth, gab und gibt es noch weitere wichtige Gasthäuser. Es sind dies Standlwirt, Karthäuserwirt und der Gasthof Schied.
Wörther Kirche
Wörth hatte seinerzeit auch eine eigene Kirche, die 1675 errichtet wurde. Sie wurde auf das billigste erbaut und bestand ausschließlich aus Holz. Gleichzeitig wurde auch ein Viakriat errichtet. Wegen anhaltender Unstimmigkeiten ordnete das Konsistorium bereits 1679 die Aufhebung von Kirche und Vikariat an und die Kirche wurde abgerissen.
Wörther Schule
- Hauptartikel Volksschule Wörth
Gegenwart
Wörth ist neben dem Ort Rauris die größte und einwohnerstärkste Ortschaft im Gemeindegebiet von Rauris. Bei der Volkszählung 2001 hatte Wörth 322 Einwohner. Die Wörther Kinder besuchen den Kindergarten in Rauris und wechseln dann in die Volksschule nach Wörth, wo früher auch die Eigenbrötlerin Roswitha Huber als Lehrerin tätig war. Wörth verfügt auch noch über eine Gemischtwarenhandlung, in der die Dinge des täglichen Bedarfs erworben werden können. Johann Wallner (Rauris) aus Wörth trug wesentlich zur Erhaltung der autochthonen Ziegenrasse Tauernschecken bei.
Im Ort befindet sich die Einödkapelle.
Kulturveranstaltungen
Wörth nimmt seit Anbeginn als Veranstaltungsort an den Rauriser Literaturtagen teil. Roswitha Huber hat mit der Kalchkendlalm und den dort stattfindenden Veranstaltungen, Kursen und Seminaren einen weiteren außerordentlichen Kulturort in Wörth geschaffen.
Quellen
- Josef Lahnsteiner, Unterpinzgau Zell am See Taxenbach Rauris, Eigenverlag, Hollersbach, 1960