Windsfeld-Windpark

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am Windsfeld 220 kw und 110 kw Leitung

Der Windsfeld-Windpark ist ein geplantes Projekt in Flachau im Pongau für die Erzeugung von Windenergie.

Geschichte

Bei diesem Projekt am Windsfeld geht es um die Errichtung von ursprünglich acht, später auf fünf reduzierten Windrädern mit einem Rotordurchmesser von 71 Metern. Die Gesamtleistung dieser Anlagen, zusammen rund 18 Megawatt Leistung, sollte ausreichen, um 10 000 Haushalte zu versorgen.[1] Der Projektbetreiber ist die Salzburg AG und das Raumordnungsverfahren war Ende 2010 im Gang.

Naturschutz gegen Windkraftwerke

Im Jänner 2013 sprachen sich die Naturschutzabteilung des Landes Salzburg als auch die Landesumweltanwaltschaft Salzburg in einer Vorbegutachtung klar gegen das Projekt aus. Begründet wurde die Ablehnung mit der Gefährdung von Vogeldurchzug, von Bartgeier und Steinadler, vor allem aber mit landschaftsästhetischen Argumenten und dem notwendigen Wegebau. Dabei wurde auch die Zufahrt-Alternative der Projektbetreiber von der Lungauer Seite her über das sogenannte Lantschfeld nicht gutgeheißen. Auch dort seien Landschaftsschutzgebiete betroffen.

Mit den Grundbesitzern war sich das Betreiberunternehmen bereits einig. Auch die Salzburger Landesregierung befürwortete Windkraft im Windsfeld.

Drei Gründe nannte die Salzburg AG im Sommer 2013 dafür, dass sie dieses Projekt nun doch nicht mehr weiterverfolgen werden.

  • Messungen haben ergeben, dass die Turbinen in dieser Höhe bei knapp 2 100 m ü. A. bei feuchter Luft rasch vereisen, was einen Winterbetrieb nicht gewährleisten würde;
  • Die Höhe ist auch ein Problem für die Energiedichte, die aufgrund des geringen Luftdrucks stark abnimmt; daraus resultieren Mindererträge;
  • Es gab Probleme mit der Genehmigung, da das Land Salzburg die Genehmigung zur Widmung als Sonderfläche verweigerte;

2019: Alte Windradpläne könnten wieder aktuell werden

Die Gemeinde Flachau will bis 2030 energieautark werden. Dabei spielen auch alte Pläne für Windkrafträder am Windsfeld wieder eine Rolle. Dass dieses Projekt nun wieder im Gespräch war, lag am Agenda-21-Gemeindeentwicklungsprozess, der seit April 2019 in Flachau lief.[1]

Eine privates Unternehmen (Windsfeld GmbH) hatte sich im Februar 2020 gebildet und im Spätsommer eine Messstation für Windmessungen am Windsfeld errichtet. Im September 2020 stieg die Salzburg AG bei der Windsfeld GmbH mit 20 Prozent ein. 2013 hatte die Salzburg AG denselben Standort hoch über dem Tauerntunnel nach mehreren Jahren Planung verworfen.[2] Die Windsfeld GmbH peilt einen Baubeginn 2024 an.

2021: Wieder ist der Naturschutz gegen das Projekt

Doch im September 2021 bezeichnete Alpenvereins-Landesvorsitzende Claudia Wolf den Standort als ungeeignet. "Die Ökosysteme auf den Bergen sind viel sensibler als im Tal." Durch die neu zu bauende Zufahrtsstraße und die notwendige Bodenversiegelung entstünde großer Schaden an der Natur. Außerdem gebe es negative Auswirkungen für Pflanzen und Tiere. "Wir stützen uns auf die Stellungnahme der Landesumweltanwaltschaft." Die Betreiber würden die negativen Aspekte ausblenden, darum organisierte der Alpenverein Ende September eine Informationsveranstaltung in Radstadt. Zwei Redner sollen den Besuchern vermeintliche Nachteile eines möglichen Projekts näherbringen.

Marcus Scherer, Geschäftsführer der Windsfeld GmbH, zeigte sich verärgert. Der Alpenverein habe in allen Behördenverfahren Parteistellung, könne seine Einschätzungen einbringen. Energie-Landesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) hatte ebenfalls kein Verständnis für den Alpenverein. Sollte die Behörde grünes Licht geben, stehe er voll hinter dem Projekt, so Schellhorn. In dasselbe Horn stößt Raumordnungs-Landesrat Sepp Schwaiger (ÖVP): "Alles geht in Richtung mehr Stromverbrauch, wir müssen in Sachen Windkraft den Nimbus brechen und die erste Anlage im Land errichten." Es sei typisch für Salzburg, dass bei jedem Projekt jemand aufstehe und dagegen sei. In Flachau gebe es kaum negative Stimmen, sagt Bürgermeister Thomas Oberreiter (ÖVP). Die Gemeindevertretung habe einstimmig einen positiven Grundsatzbeschluss gefasst.

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Pongauer Nachrichten, 12. Juli 2019
  2. www.sn.at, 24. September 2020