Daniel Feuling

Universitätsprofessor Pater Daniel Feuling OSB (* 25. August 1882 in Lobenfeld, Lobbach bei Heidelberg in Baden-Württemberg; † 17. November 1947 in Tuttlingen in Baden-Württemberg) war Benediktiner und Professor an derTheologische Fakultät in Salzburg.

Leben

Seine Eltern waren der Stiftungsverwalter Martin Feuling (* 3. April 1833 in Dittigheim als ältestes von acht Kindern; † 13. November 1900) und seine Ehefrau Magdalena. Getauft wurde Daniel Feuling am 12. September im elterlichen Haus.

Martin Feuling, der die Karlsruher Oberrealschule besuchte, verlor kurz vor seinem Abitur überraschend seinen Vater, der an Magenkrebs starb. Nach bestandenem Abitur entschied sich Feuling, statt bei den Dominikanern einzutreten, eine Banklehre zu absolvieren. Damit konnte er seine Mutter finanziell unterstützen. Nachdem die ersten Schwierigkeiten dann überwunden waren, der Unterhalt der Familie gesichert schien, erinnerte die Mutter ihn an seine ursprüngliche Berufung.

Martin Feuling hatte bei einem Schwarzwaldaufenthalt die Benediktinererzabtei Beuron im Donautal kennengelernt. 1902 trat er ins Kloster ein und erhielt von Erzabt Placidus Woher OSB (* 1828; † 1908) den Ordensnamen Daniel. Am 24. Juni 1903 legte die Ordensgelübde ab und begann mit dem Studium der Philosophie in der Abtei Maria Laach. 1905 kehrte er nach Beuron zum Studium der Theologie an der ordenseigenen Hochschule zurück. Nach Abschlus des Studiums wurde er am 22. September 1908 von Bischof Willibrord Benzler OSB, einem Beuroner Mönch auf dem Metzer Bischofsstuhl, in Beuron zum Priester geweiht.

Pater Daniel setzte philosophischen Studien in S. Anselmo in Rom fort. Nach der Promotion kehrte er nach Beuron zurück und arbeitete dort in der Verwaltung des Klosters. 1912/1913 war er etwa ein Jahr lang in Erdington, einem Vorort von Birmingham in Großbritannien. 1913 wurde er wieder aus Erdington abberufen, weil man ihn in Rom dringender brauchte, nämlich als zweiten Sekretär des neuen Abt-Primas Fidelis von Stotzingen (* 1871; † 1947) und als Sakristan von S. Anselmo. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete sich Pater Daniel meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst und wirkte Daniel von September 1914 bis November 1918 als Garnisons- und Lazarettpfarrer in Karlsruhe.

Seit 1919 war Feuling Dozent an der theologischen Hochschule in Beuron. 1924 wurde er als Dozent für Fundamentaltheologie und christliche Philosophie an die Theologische Fakultät in Salzburg berufen. Im Gang der Neubelebung des Katholischen Universitätsgedankens durch Erzabt Petrus Klotz von St. Peter und den österreichischen Bundeskanzler Prälat Dr. Ignaz Seipel wurden Dozenten gesucht. P. Daniel Feuling war wie wenige von der Notwendigkeit durchdrungen, aus Salzburg eine vorbildliche Stätte wissenschaftlichen Strebens zu machen.

1928 wurde P. Daniel vom österreichischen Bundespräsidenten zum außerordentlichen Universitätsprofessor ernannt und am 26. Jänner 1929 feierlich vom Salzburger Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl auf Amt und Österreichische Verfassung vereidigt.

In die Zeit seiner Salzburger Lehrtätigkeit fallen wichtige Begegnungen für P. Daniel. Edith Stein wurde seine Assistentin. Er hatte Edith Stein am 5. September 1932 in der Abtei Neuburg persönlich kennengelernt. Mitte Dezember 1930 trat er mit dem Dekan der Salzburger theologischen Fakultät Georg Baumgartner in Sachen der Universität eine Romreise an. Zu den am Anfang des Jahres 1931 stattfindenden Exerzitien kehrte er nach Salzburg zurück. Am 11. und 12. September 1932 nahm P. Daniel an einer Arbeitstagung der Socie Thomiste zum Thema: "Phänomenologie und ihre Bedeutung für die thomistische Philosophie" in Juvisy bei Paris teil, wo die französischen Dominikaner ein großes Kloster mit Studienkolleg hatten.

1932 stand P. Daniel auf dem ersten Höhepunkt seiner akademischen Laufbahn. Aber er musste schon 1933 er seine Lehrtätigkeit in Salzburg aufgeben und kehrte nach Beuron, nicht nach Stift Neuburg zurück. Nach einem unsteten und bewegten Leben fand er nun in Beuron Ruhe und Zeit, sich an die Veröffentlichung größerer Werke zu wagen. Es ist bezeichnend, dass seine drei großen Hauptwerke "Hauptfragen der Metaphysik", "Katholische Glaubenslehre" und "Das Leben der Seele" in den Jahren 19361940 erschienen sind. 1936 erschienen in Salzburg seine "Hauptfragen der Metaphysik." im Verlag Otto Müller, Max Müller, der Lektor des Salzburger Verlages Otto Müller war, brachte Daniels scharfsinniges erstes großes Hauptwerk zum Druck.

In den letzten Lebensjahren seit 1943 war P. Daniel in seiner Arbeit durch Krankheit stark beeinträchtigt. Am 17. November 1947 starb P. Daniel Feuling OSB im Krankenhaus in Tuttlingen im Beisein eines Mitbruders und einer leiblichen Schwester, nachdem er sein Mönchsgelübde erneuert und die Anwesenden aufgefordert hatte: "Nun sprecht alle mit mir: A men — A men — A men." Sein Leichnam wurde in der Klostergruft der Erzabtei Beuron beigesetzt.

Quellen