Bei WKF handelt es sich um einen exklusiven Zulieferer, der für den österreichischen und deutschen Markt Fertigteilbetonturmsegmente für Enercon Windenergieanlagen produziert. In beiden Ländern habe sich das Auftragsvolumen für Windenergieanlagen "infolge ausbleibender politischer Entscheidungen bezüglich der Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien (Österreich) sowie durch die Einführung eines fehlerhaften Ausschreibungssystems (Deutschland) massiv reduziert", hieß es von Enercon.
Folglich sei es nicht mehr möglich, Aufträge an die WKF zu vergeben. Komponenten für andere Märkte produzieren zu lassen, sei unter anderem aus logistischen Gründen nicht möglich. Das Werk sei daher nicht mehr ausgelastet und eine Stilllegung unvermeidbar. In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat solle nun eine sozialverträgliche Lösung gefunden werden. Die Mitarbeiter seien heute, Montag, über die geplante Stilllegung informiert worden.
Für den Bezirk Neusiedl am See komme damit der nächste Schlag, kritisierte der ÖGB. Vor einem halben Jahr hätten etwa 200 Menschen ihren Job bei Enercon Service Austria in Neusiedl am See verloren. So wie in Neusiedl würden auch in Zurndorf die Wirtschaftsförderungen auslaufen. "Da liegt der Verdacht schon nahe, dass sich das Unternehmen vielleicht nicht mehr ganz so intensiv um Aufträge bemüht hat", vermutete die Gewerkschaft Bau-Holz.
Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) will die betroffenen Mitarbeiter nicht im Stich lassen. Das Land und die Gewerkschaft würden alles daran setzen um die Arbeitnehmer rasch wieder in Beschäftigung zu bringen, meinte Niessl in einer Aussendung.
Namhafte Unternehmen wie Porr, Strabag und Schindler Aufzüge hätten bereits Interesse gezeigt, Fachkräfte zu übernehmen. Schon im Vorjahr sei es gelungen, ehemalige Enercon-Mitarbeiter an die M.S-Aufzugsmontagen GmbH, einer Tochterfirma der Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH, zu vermitteln.
ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner vermutete, wie auch der ÖGB Burgenland, einen Zusammenhang zwischen der Stilllegung und dem Auslaufen von Wirtschaftsförderungen. Es handle sich um "ein weiteres Beispiel für die schlechte sozialistische Förderpolitik", kritisiert Steiner in einer Aussendung. Für die betroffenen Mitarbeiter brauche es nun einen raschen Sozialplan.