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Biermarkt im ersten Halbjahr mit Absatzminus von 6,9 %

Während sich der Absatz im Biermarkt im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr rückentwickelt (minus 6,9 Prozent), stieg der Absatz von alkoholfreiem Bier um 6,1 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Absatz von alkoholischem Bier sank im ersten Halbjahr um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Als Ursache für den Absatzrückgang sieht Karl Schwarz, Obmann des Brauereiverbands und Eigentümer der Zwettler-Brauerei, unter anderem das Dosenpfand, hieß es am Dienstag.

Der Markt für alkoholfreies Bier boomt
Der Markt für alkoholfreies Bier boomt

Im ersten Halbjahr 2025 produzierten Österreichs Brauereien 390 Millionen Liter Bier. Das entspricht laut Brauereiverband 780 Millionen "Krügerl". Dabei werden immer mehr Biergläser mit alkoholfreiem Bier gefüllt: Bisher liegt der Marktanteil von alkoholfreiem Bier bei knapp 4 Prozent (3,8 Prozent), Schwarz erwarte sich jedoch bis zum Ende des Jahres einen Anteil von 6 Prozent. Als Grund für die hohe Nachfrage nach alkoholfreiem Bier sieht Schwarz den demografischen Wandel. Demnach verzichten junge Menschen immer mehr auf Alkohol, während "die Generation der Biertrinker in einem Alter ist, in dem sie es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr können", so Schwarz. Stattdessen würden diese zu alkoholfreiem Bier greifen. Im Vergleich zu Österreichs Nachbarländern gäbe es jedoch noch Aufholbedarf, denn in Tschechien und Deutschland liege laut Brauereiverband der Anteil der alkoholfreien Biere bereits bei über 6 bzw. 7 Prozent.

Trotz des starken Absatzrückgangs im Biermarkt werde aber ähnlich viel Bier wie im Vorjahr konsumiert. Schwarz erklärte den Absatzrückgang damit, dass beispielsweise Deutsche, die zuvor im Grenzbereich Dosenbier in Österreich gekauft haben, aufgrund des Einwegpfands nun nicht mehr in Österreich ihr Bier kaufen. Und auch umgekehrt kaufen Österreicher, die an den Grenzen zu Deutschland, Tschechien wohnen, seit Einführung des Dosenpfands eher in den Nachbarländern ihr Bier.

Einführung des Dosenpfands

Mit Jahresbeginn wurde in Österreich ein Einwegpfand auf Getränke-Kunststoffflaschen und Metalldosen eingeführt. Damit soll das achtlose Wegwerfen von Müll in der Natur verhindert werden. Der Pfand auf Bierflaschen stieg von 9 Cent auf 20 Cent und wirbelte damit den Biermarkt auf.

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