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Burgenland senkt Netztarif in "Fanclub"-Energiegemeinschaft

In der im Oktober vorgestellten landesweiten Energiegemeinschaft "Fanclub Burgenland" der Burgenland Energie werden die Netzgebühren gesenkt. Dies ist durch die Schaffung regionaler Energiegemeinschaften möglich, erklärten Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma am Mittwoch.

10 Cent pro Kilowattstunde, aber ohne Netzkosten und Steuern
10 Cent pro Kilowattstunde, aber ohne Netzkosten und Steuern

Der "Fanclub" sieht einen auf zwanzig Jahre garantierten Strompreis von 10 Cent pro Kilowattstunde vor. Bei der Preisgestaltung spielen aber auch die Netzgebühren und die Abgaben eine Rolle, betonte Doskozil. Durch das Auslaufen des Energiepreisdeckels auf Bundesebene und das Streichen von Abgabenbefreiungen sei davon auszugehen, dass alle Kundinnen und Kunden per 1. Jänner mehr "berappen müssen". Er verwies weiters auf den Wegfall des russischen Erdgases: "Die kompensierte Energie wird am Ende des Tages teuer werden. Das wird man wahrscheinlich nicht im Frühjahr spüren, aber wenn sich die Gasspeicher leeren."

Um im "Fanclub Burgenland" auch die Netzgebühren zu reduzieren, wurde das gesamte Land in 19 regionale Energiegemeinschaften geteilt, die der landesweiten Energiegemeinschaft untergeordnet sind. Dadurch wird eine 28-prozentige Reduktion ermöglicht, erklärte der Landeshauptmann.

"Laden und Relaxen" an der E-Tankstelle

Laut Vereinsvorstand Philip Payer zählt der "Fanclub" aktuell 4.000 Anmeldungen. Bei Road Shows wurde die Bevölkerung informiert und in den nächsten Tagen ergeht eine Postwurfsendung dazu an alle Haushalte mit Informationen und Anmeldemöglichkeiten.

Sharma sprach vom "Höhepunkt der Energiekrise" und just zu diesem Zeitpunkt würden die Maßnahmen des Bundes beendet. Für den durchschnittlichen Haushaltskunden rechnet er dadurch mit 450 Euro Mehrkosten im Jahr: "Das ist nicht verantwortbar." Als Antwort darauf habe man den "Fanclub" gegründet. Die Zuordnung zu den regionalen Energiegemeinschaften erfolge ab dem Frühjahr über die Zählpunktnummer, erklärte er weiters.

Ausgebaut werden soll auch die E-Mobilität. Aktuell betreibt die Burgenland Energie alle 30 Kilometer eine E-Tankstelle, insgesamt sind es 634 Ladestationen. Über die Energiegemeinschaft laden die Mitglieder um 3,50 Euro für 100 Kilometer. "Wir haben ein neues E-Tankstellen-Konzept entwickelt, unter dem Motto 'Laden und Relaxen'", erklärte der Vorstandsvorsitzende. Konkret sind Ladepunkte mit Überdachung und einem Kioskbereich geplant. Dort werden in Kooperation mit der burgenländischen Biogenossenschaft regionale Produkte angeboten. Die Errichtung der neuen Infrastruktur ist für das erste Halbjahr vorgesehen, zu den Errichtungskosten gab es noch keine Informationen.

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