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DanKüchen startet mit Günstig-Linie

Der Geschäftsführer des oberösterreichischen Küchenherstellers DanKüchen, Ewald Marschallinger, rechnet für 2026 erstmals seit Corona wieder mit einem "moderaten Wachstum" von 6 Prozent beim Umsatz. Große Erwartungen verknüpft er mit der erstmaligen Produktion einer preisgünstigen Einstiegslinie, der "DAN-First". Als Herausforderung nannte er im APA-Gespräch die auf das Werk zukommende Pensionierungswelle, knapp 50 Prozent der aktuellen Beschäftigten sind über 50 Jahre.

Im Hinblick auf die notwendige Rekrutierung neuen Personals startet DanKüchen im September 2026 zum ersten Mal mit der Ausbildung von Lehrlingen. In den nächsten sieben bis zehn Jahren gehen sehr viele langjährige und damit erfahrene Beschäftigte in Pension, da "müssen wir entsprechend nachziehen", sagt Marschallinger. "Wir steigen mit drei Lehrberufen ein - zwei im kaufmännischen Bereich und was für uns ganz, ganz wichtig ist, mit einer Lehre zum Holztechniker/Holztechnikerin."

Tourismus "größter Konkurrent"

Die Branche spüre, dass sich "die Bauvolumenkurve 2025/26" wieder normalisiere. Es kämen wieder mehr Kunden mit Einreichplänen. Die Grundstimmung empfinde er als positiv. "Der größte Konkurrent von uns jetzt ist der Tourismus. Ein Winterurlaub kostet bald mehr als eine Küche", beschreibt der Geschäftsführer die aktuelle Situation. Die Werksauslastung und damit der Umsatz sei im zweiten Halbjahr 2025 deutlich besser als im Vergleich zum entsprechenden Halbjahr 2024. Trotz Wegfalls von Kika/Leiner, die Dan-Küchen im Sortiment führten, rechnet Marschallinger heuer wie im Vorjahr mit einem Umsatz von 85 Mio. Euro, 2026 erwartet er ein Plus von 6 Prozent. Die EBIT-Marge liege auch heuer wieder im zweistelligen Prozentbereich, der absolute EBIT-Betrag und die Marge seien 2025 sogar höher als 2024.

"Diese wirtschaftliche Stabilität gibt uns auch die Möglichkeit in den Markt oder in Marktanteile zu investieren." Konkret spricht der Geschäftsführer den Einstieg in ein günstigeres Preissegment an, "weil der Durchschnittswert der Küchen eher teurer geworden ist" und es für das günstigere Segment in Österreich einen "sehr großen Markt" gebe. So seien 2024 in Österreich 158.000 Küchen verkauft worden, knapp 70.000 davon in einem Preissegment zwischen 5.000 und 10.000 Euro inklusive der Geräte. Darauf habe man nun mit der Serie DAN-First reagiert, wolle so Kundinnen und Kunden von Ikea und Möbelix gewinnen.

Exportwachstum für "soliden Ländermix"

Ziel sei es auch, "noch weiter im Export zu wachsen, um einfach da einen soliden Ländermix zu haben". In Slowenien und Kroatien sei DanKüchen "mit 27 Prozent Marktanteil bereits absoluter Marktführer", weitere wichtige Exportländer sind u.a. Tschechien, Slowakei, Ungarn und der Raum des ehemaligen Jugoslawien. Dort erwartet sich Marschallinger vor allem von der günstigen Einstiegslinie "ein Zusatzvolumen".

Seit 2023 gehört DanKüchen zum schwedischen Möbelkonzern Ballingslöv International. Nach wie vor wird ausschließlich in Oberösterreich gefertigt, der Hauptproduktionsstandort ist in Gallneukirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung). Laut eigenen Angaben ist man Marktführer in Österreich. An sechs Standorten sind rund 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Verkauft werden die Küchen in Österreich im Möbelhandel, Schwerpunkt liegt aber in den Studios. Im Ausland erfolgt der Vertrieb ausschließlich über diese Studios. Sie sind alle eigenständig, haben aber Exklusivverträge mit DanKüchen.

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