Die Einkünfte pro Betrieb lagen 2024 durchschnittlich bei 40.024 Euro, nach 38.310 Euro 2023. "Es gibt starke Einkommensschwankungen aufgrund immer volatilerer Agrarmärkte", sagte Totschnig bei der Präsentation des Berichts. Er verwies auf die Folgen des Krieges in der Ukraine und die globalen Auswirkungen des Klimawandels.
Inflationsprogramm und höhere Preise für Rinder wirkten positiv
Maßgeblich für das Ertragsplus war 2024 unter anderem die Aufstockung der öffentlichen Gelder in Form eines Inflationsausgleichsprogramms. Ebenfalls positiv wirkten gestiegene Erzeugerpreise für Rinder. "Vor allem die Blauzungenkrankheit in Deutschland und den Niederlanden hat dazu geführt, dass es eine Angebotsreduktion gegeben hat", was sich positiv auf die Preise in Österreich ausgewirkt habe, sagte Totschnig bei der Präsentation des Berichts.
Auch die Direktvermarktung, Buschenschanken und Heurige verzeichneten höhere Erträge. Im Obstbau führten vor allem höhere Versicherungsentschädigungen, etwa nach regionalen Wetterextremen, zu höheren Einkünften.
Rückläufige Erträge in der Forstwirtschaft
Ein geringerer Holzeinschlag und rückläufige Preise führten zu niedrigeren Erträgen in der Forstwirtschaft. Hier seien in den vergangenen Jahren starke Schwankungen zu beobachten, "verursacht durch Schadholzereignisse, Extremwetter-Situationen, Borkenkäfer-Kalamitäten", erklärte Totschnig. Rückläufige Erträge verzeichneten auch die Schweinebauern, Grund waren hier gesunkene Erzeugerpreise für Mastschweine. Niedrigere Einkünfte gab es auch in der Bodennutzung, vor allem durch geringere Erzeugerpreise für Zuckerrüben.
Insgesamt trugen Land- und Forstwirtschaft 2024 rund 1,4 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei, das entspricht 12,91 Milliarden Euro, wobei etwa 77 Prozent auf die Landwirtschaft entfallen.
Klimawandel bringt Reis und Olivenbäume nach Österreich
Der Selbstversorgungsgrad sei hoch, "wir sind sehr gut aufgestellt bei Milch, Fleisch und Getreide, Aufholbedarf gibt es bei Obst und Gemüse", sagte Totschnig. Durch den Klimawandel gebe es zum Teil auch Veränderungen bei den Kulturen, der Landwirtschaftsminister verwies hier etwa auf Reis und Olivenbäume, die inzwischen in einigen Regionen angebaut werden.
Der "Grüne Bericht" wird jährlich vom Landwirtschaftsministerium erstellt. Dieser soll einen Überblick über die Situation der österreichischen Agrarbetriebe geben, unter anderem über deren Einkommenssituation, die auf Basis der Ergebnisse von rund 2.000 Betrieben erhoben wird.