Großen Raum einnehmen dürfte die Regierungskrise in Frankreich. Es wird bereits spekuliert, ob die Notenbank dem hoch verschuldeten Land mit Anleihenkäufen unter die Arme greifen würde, um die in die Höhe geschnellten Risikoaufschläge für französische Staatsanleihen zu drücken. Dafür gibt es allerdings hohe Hürden.
Nach sieben Zinssenkungen in Folge hatte die Notenbank bereits im Juli eine Pause eingelegt. Noch im Frühjahr 2024 lag der Zins, den Banken erhalten, wenn sie Geld bei der EZB parken, doppelt so hoch bei 4,0 Prozent.
Für ein weiteres Abwarten spricht, dass die Kerninflation ohne die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie im Euroraum seit Monaten über dem EZB-Ziel liegt. Die Notenbank strebt mittelfristig ein stabiles Preisniveau bei einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent an. Im August waren die Verbraucherpreise im Währungsraum ersten amtlichen Zahlen zufolge 2,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor, in Österreich gar um 4,1 Prozent.