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Großpleite: Personalvermittler MPS insolvent

Bisher größte Pleite des Jahres: Die steirische MPS Personalservice ist insolvent. Fast 800 Mitarbeiter des Personalverleihers sind betroffen - nicht nur in der steirischen Zentrale, sondern auch in den Salzburger Filialen.

Großpleite: Personalvermittler MPS insolvent
Großpleite: Personalvermittler MPS insolvent

Wie die Gläubigerschutzverbände am Dienstag mitteilten, wurde beim Zivilgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Konkret stehen Aktiva von 9,4 Mio. Euro Passiva in der Höhe von 16,2 Mio. Euro gegenüber. 286 Gläubiger sind betroffen.

Begründet wird die Insolvenz mit dem Druck, unter den die Zeitarbeitsbranche seit Beginn der Wirtschaftskrise Mitte 2008 geraten ist. Mit der folgenden Entspannung habe man auf Umsatzwachstum gesetzt, ab 2011 erhebliche Investitionen getätigt und das Filialnetz österreichweit stark ausgebaut. Die Konjunktur sei aber entgegen den Erwartungen seit dem ersten Quartal 2012 rückläufig gewesen, was sich auch direkt auf den Personalbedarf ausgewirkt hätte. Zusätzlich hätten neue gesetzliche Bestimmungen auch den Ertrag in der Branche geschmälert. In den vergangenen Monaten habe sich die Ertrags- zu einer Liquiditätskrise entwickelt.

Das Unternehmen beabsichtigt nun im Rahmen des beantragten Sanierungsplanes die Fortführung. Die Finanzierung dafür soll über ein Factoring-Institut erfolgen. Darüber hinaus werden Gespräche mit potenziellen Partnern über eine Beteiligung geführt. Die Gläubiger erhalten laut KSV und AKV vorläufig eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanvorschlages.

Das 1997 gegründete Unternehmen unterhält zusätzlich zur Zentrale bei Graz Betriebsstätten u.a. in Klagenfurt, Wiener Neudorf, Linz, Hallein, Saalfelden, Schwaz und Dornbirn. Löhne und Gehälter sind angeblich seit Mai offen. Von den betroffenen Arbeitsplätzen her handelt es sich um die größte Insolvenz des Jahres in ganz Österreich, noch vor Niedermeyer.

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