So habe es in den Corona-Zeiten hohe Unterstützungen gegeben, die teilweise nicht das gebracht hätten, was angenommen wurde. Dazu hätten auslaufende Förderungen, die nun aufgrund der angespannten Budgetlage nicht mehr finanzierbar seien, die Inflation leicht erhöht.
Zehetner: Arbeiten an Lösungen
Fachverbandsobmann Wolfgang Hesoun, ehemals Generaldirektor des Baukonzerns Porr, blickte bei seiner Eröffnungsrede lieber in die Zukunft - und forderte eine rasche Entlastung für die Betriebe ein. Und eine Bekämpfung der hohen Inflation, nicht zuletzt die stark gestiegenen Energiekosten würden schwer auf den Unternehmen lasten. Zehetner betonte in Sachen Teuerung: "Wir arbeiten an Lösungen, können sie aber hier noch nicht präsentieren, weil wir nicht ganz fertig sind." Einen Zeithorizont für die Finalisierung könne sie derzeit seriöserweise nicht nennen.
Monika Köppl-Turyna, Chefin des industrienahen Wirtschaftsforschungsinstituts Eco Austria, nannte gleich mehrere Baustellen in Österreich. Allen voran die Pensionen, Einsparungen würden hier auch mehr Spielraum für eine zukunftsorientierte Industriepolitik bieten. Nicht zuletzt hätten die kräftigen Pensionserhöhungen im Jahr 2023 die KV-Abschlüsse der anderen Branchen nach oben getrieben. Bei den Kollektivverträgen sei es zu einer "Entkoppelung" von der Eurozone gekommen. In Österreich würden die Arbeitskosten jedenfalls nur eine Richtung kennen - nach oben.
Die Ökonomin verwies auf die Alterung der Bevölkerung, die nicht zuletzt aufgrund fehlender qualifizierter Arbeitskräfte den Lohndruck auf die Firmen erhöhe. Ein weiteres Sorgenkind seien die Energiekosten, schloss sie sich ihren Vorrednern an.
Beschäftigen-Zahl 2024 gesunken
Die Mitgliedsbetriebe im Fachverband der Elektro- und Elektronindustrie (FEEI) erwirtschafteten 2024 einen Umsatz von 26,5 Mrd. Euro. Zum Vergleich: 2020 waren es 19,3 Mrd. Euro. Damals war dies im Jahresvergleich ein Minus von 6,6 Prozent, es folgten drei Jahre mit einem deutlichen Plus, im Vorjahr ging der Umsatz wieder um 6,7 Prozent zurück. Die Exportquote liegt seit Jahren konstant bei 84 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten hat von 2020 bis 2023 merklich auf 74.286 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugelegt, ging aber im Vorjahr auf 72.641 zurück. Der FEEI eröffnet traditionell die Frühjahrslohnrunde, heuer wurde - nach zähen Verhandlungen - ein Einkommensplus von drei Prozent bei den Kollektivvertragslöhnen vereinbart. Bei den Ist-Löhnen lag die Erhöhung bei 2,75 Prozent. Allerdings wurde bei 115 Euro ein Deckel eingezogen, sodass das durchschnittliche Plus 2,15 Prozent betrug. Der neue KV gilt rückwirkend seit 1. Mai.
(Quelle: APA)
