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Heumilch 2017 deutlich stärker als Gesamtmarkt gewachsen

Immer mehr Konsumenten in Österreich kaufen Heumilch und Heumilchprodukte. Der Absatz von Heumilch erhöhte sich im österreichischen Lebensmittelhandel im Vorjahr um sieben Prozent auf rund 45.000 Tonnen, der Umsatz legte um 8,7 Prozent auf rund 125 Mio. Euro zu. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt wuchs beim Absatz um 0,7 Prozent, der Umsatz stieg um 3,3 Prozent.

Immer mehr Konsumenten in Österreich kaufen Heumilch
Immer mehr Konsumenten in Österreich kaufen Heumilch

Bei der Heumilch-Haltung erhalten die Kühe nur Frischgras sowie Heu und keine vergorene Futtermittel (Silage). 2017 seien 480 Millionen Kilogramm Heumilch verarbeitet worden, sagte der Obmann der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Heumilch, Karl Neuhofer, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Rund ein Drittel der Menge sei Bio, Tendenz steigend. Der Anteil der Heumilchproduktion in Österreich an der Gesamtproduktion liegt bei 15 Prozent.

Die Arge Heumilch Österreich vereinigt aktuell rund 8.000 Heumilch-Bauern und rund 60 Milchverarbeiter. Die Arge wurde im Jahr 2004 gegründet, ab dem Jahr 2009 begann man mit einer Marketing-Offensive

Die Bauern erhielten zuletzt einen Heumilchzuschlag von 5 Cent je Kilogramm. Für die aufwendigere Produktionsweise erhielten die Heumilchbauern im vergangenen Jahr rund 24 Mio. Euro extra.

Der Erzeugermilchpreis ist seit Herbst 2016 wieder in die Höhe geschossen. Für Milch aller Qualitäten exkl. Umsatzsteuer erhielten die Bauern im Jahresschnitt 2016 rund 31 Cent/kg, nach 34 Cent im Jahr 2015 und 40 Cent im Jahr 2014. Am Höhepunkt der Milchpreiskrise im Juli 2016 lag der konventionelle Milchpreis ohne Heumilchzuschlag bei 27 Cent. Mehr als ein Jahr später im November 2017 waren es laut AMA schon wieder 39 Cent. Für konventionelle Milch mit Heumilchzuschlag lag der Preis bei rund 43,7 Cent/kg, Biomilch ohne Heumilchzuschlag (50,5 Cent) und Biomilch mit Heumilchzuschlag (55,3 Cent). Bei der Heumilch-Haltung erhalten die Kühe nur Frischgras sowie Heu und keine vergorene Futtermittel (Silage).

Ab März startet die Arge eine Heumilch-Kuhwohl-Initiative. Eine dauernde Anbindehaltung ist dann untersagt. Mindestens 120 Tage im Jahr müssen die Kühe auf der Weide, im Auslauf oder im Laufstall sein.

Im März 2016 hat Heumilch das EU-Gütesiegel "garantiert traditionelle Spezialität" (g. t. S.) erhalten. Dafür müssen Milchbauern die Standards der Arge Heumilch einhalten, vor allem eine silofreie Fütterung ohne Gentechnik. Im Februar 2017 brachte die Arge Heumilch den Antrag für Schaf- und Ziegenheumilch g.t.S. bei der Europäischen Union ein. Das EU-Gütesiegel würde die Bauern schützen, damit keine Unternehmen mit Heumilch werben könnten, wo nicht Heumilch nach traditioneller Produktion drinnen sei, so der Arge-Obmann.

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