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Hohes Armutsrisiko bei Arbeitslosigkeit - Studie

Die WU-Professorin Karin Heitzmann hat sich den Zusammenhang zwischen Arbeitslosengeld und Armut angesehen und kommt zu einem ernüchternden Fazit: "Die Lage der arbeitsuchenden Personen verschlechtert sich deutlich. Die Bundesregierung verfehlt ihre Armutsziele." Arbeitslosigkeit sei mit einem hohen Armutsrisiko verbunden, das sich mit zunehmender Dauer drastisch verschärfe.

Die Armutsgefährdung nimmt mit der Dauer der Jobsuche deutlich zu
Die Armutsgefährdung nimmt mit der Dauer der Jobsuche deutlich zu

Heitzmann verweist dabei auf aktuelle Ergebnisse der Erhebungen von Statistik Austria zum EU-SILC 2021. Demnach betrug 2021 die Armutsgefährdungsquote für alle Personen im Erwerbsalter (18-64 Jahre) 13 Prozent. Die Betroffenheit von Arbeitslosen sei demgegenüber deutlich höher. Bei einer kurzen Phase der Arbeitslosigkeit (1-5 Monate) seien schon 17 Prozent armutsgefährdet. Dauert die Arbeitslosigkeit zwischen 6 und 11 Monate an, erhöhe sich die Gefährdung weiter: bereits jeder dritte Arbeitslose ist dann auch armutsgefährdet. "Und ab einem Jahr Arbeitslosigkeit beziehen schon 57 Prozent in dieser Gruppe nur mehr ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle. Die vorhandene Evidenz zeigt also, und das seit Jahren, dass mit der Dauer der Arbeitslosigkeit auch das Armutsrisiko weiter steigt", so die WU-Forscherin Heitzmann.

Der wesentliche Grund für die hohe Armutsgefährdung von Arbeitslosen seien die geringen Lohnersatzraten bei Arbeitslosigkeit. "Für viele Arbeitslose sind das Arbeitslosengeld bzw. die Notstandshilfe zu niedrig", betonte die WU-Professorin am Dienstag in einer Aussendung.

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