Mit der durchschnittlichen Höhe der Hilfszahlungen würden im unteren Einkommensviertel zwischen 25 und 47 Prozent der Haushalte ihre inflationsbedingten Mehrausgaben heuer nicht decken können. Das ärmste Zehntel der Haushalte koste die Inflation heuer im Durchschnitt 1,25 Monatseinkommen. In der unteren Mittelschicht koste sie immerhin noch fast ein gesamtes Monatseinkommen. Die Mittelschicht müsse 75 Prozent eines Monatseinkommens aufwenden, um denselben Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Die einkommensstärksten Haushalte in Österreich müssten hingegen nur knapp ein halbes Monatseinkommen ausgeben.
"Da Haushalte mit hohem Einkommen mehr Geld ausgeben können, sind ihre Teuerungsmehrkosten in absoluten Beträgen zwar höher. Doch die Teuerungsbelastung relativ zum Einkommen ist bei den ärmsten Haushalten am höchsten. Sie trifft die Teuerung also am stärksten", erläutert Alexander Huber, Ökonom am Momentum Institut.
Im Durchschnitt gleichen die Hilfspakete der Bundesregierung bis zum Ende des Jahres die Mehrkosten aus, betont das gewerkschaftsnahe Institut ebenso. Die ärmsten 5 Prozent der Haushalte in Österreich müssen im Schnitt mit einem Einkommen von 680 Euro pro Monat leben. Für sie betragen die Mehrkosten durch die Teuerung hochgerechnet für das heurige Jahr im Durchschnitt 975 Euro. Die durchschnittlichen Zahlungen aus den Hilfspaketen machen 1.220 Euro aus.
Unterschiedliche Ausgaben- und Konsummuster hätten allerdings zur Folge, dass die Mehrkosten für manche unter den ärmsten Haushalten deutlich höher als der Durchschnitt ausfallen können. "Lebt ein Haushalt etwa in einer schlecht gedämmten Wohnung und heizt quasi zum Fenster raus, dann treffen einen die hohen Kosten für Gas und Strom derzeit umso mehr", so Huber. Bei den 5 Prozent der Haushalte mit den allergeringsten Einkommen fehlten jenen, die unzureichend kompensiert würden, im Schnitt 670 Euro um die teuerungsbedingten Mehrkosten abzudecken.