"Im ersten Quartal 2022 kam es zu einer deutlichen Steigerung der Nachfrage, die es zu erfüllen gilt", sagte Holzinger-Burgstaller laut einer Aussendung. "Österreich verzeichnet derzeit die niedrigste Arbeitslosigkeit seit vierzehn Jahren. Trotzdem braucht es einen breiten Maßnahmenmix an arbeitsmarktpolitischen Instrumenten, der für unterschiedliche Arbeitssuchende jeweils den optimalen Weg in eine Beschäftigung unterstützt", sagte Kocher.
Mit Mikrokrediten soll Arbeitssuchenden oder von der Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen der Weg in die Selbstständigkeit erleichtert werden. Die Initiative wurde 2010 ins Leben gerufen und erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Investmentfonds (EIF), der auch eine Ausfallgarantie übernimmt. Mit rund 20 Prozent sei die Ausfallgarantie bei Mikrokrediten vergleichsweise hoch, durch die Garantie würden sich jedoch die Risikokosten für das Programm halbieren, so die Erste Bank in der Aussendung.
Seit dem Start des Mikrokredit-Programms seien rund 1.000 Firmengründungen mit einem potenziellen Kreditvolumen von mehr als 10 Mio. Euro finanziert worden. Der maximal mögliche Kreditbetrag betrug bisher 12.500 Euro, ab September 2022 wird dieser auf 15.000 Euro angehoben. Die Erhöhung erfolgt als Reaktion auf die stark steigende Inflation. Unverändert bleiben dagegen die Laufzeit von fünf Jahren (sechs Monate tilgungsfrei) und der Zinssatz von 3 Prozent. Sicherheiten sind für einen Mikrokredit nicht erforderlich.
Auch aus der Ukraine Geflohene, die eine blaue Aufenthaltskarte für Vertriebene besitzen, können künftig Mikrokredite der Erste Bank in Anspruch nehmen, um ihren Lebensaufbau in Österreich zu finanzieren. Die Konditionen bezüglich Zinssatz und Sicherheiten entsprechen dem normalen Mikrokredit-Programm, die Laufzeit ist allerdings auf 2 Jahre begrenzt.