ESIM Chemicals stellt Agrar- und Pflanzenschutzchemikalien sowie Zwischenprodukte her. Der US-Investmentfonds Sun European Partners übernahm die Firma 2018 vom französischen Finanzinvestor Ardian. "Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv an Lösungen gearbeitet, um den Betrieb stabil zu halten und eine Restrukturierung aus eigener Kraft zu ermöglichen. Leider war dies nicht mehr möglich. In unserer Verantwortung mussten wir daher den Insolvenzantrag stellen", sagte Geschäftsführer Frank Wegener in einer Presseaussendung.
Wettbewerb aus Asien, hohe Fixkosten
Als Insolvenzursachen gab das Unternehmen "ein massiv gestiegenes Kostenniveau insbesondere bei Löhnen und Energie sowie einen stark zunehmenden Wettbewerbsdruck aufgrund von Überkapazitäten in Asien" an. Laut Antrag werden auch der Wegfall wesentlicher Kundenverträge im Sommer/Herbst 2025, hohe Fixkosten, ein zu hoher Verschuldungsgrad im Verhältnis zum nunmehrigen Umsatzniveau, nicht realisierbare Neuprojekte im Bereich Business Development sowie fehlende Planungssicherheit ab 2028 angeführt.
Laut AKV werden die Verbindlichkeiten bei den Gläubigern im Falle der Liquidation mit 147,6 Mio. Euro beziffert. Das vorhandene Vermögen des Unternehmens reduziere sich laut Eröffnungsantrag jedoch unter Insolvenz- bzw. Liquidationsprämissen auf einen realistisch erzielbaren Wert von rund 33,3 Mio. Euro.
Fortführung, Investoren gesucht
ESIM wolle das Unternehmen fortführen und eine übertragende Sanierung ermöglichen. Ein Restrukturierungskonzept sehe eine Fortführung mit Vollproduktion in zwei von drei Produktionsgebäuden vor, so der AKV. Ziel ist es laut Unternehmen, den Standort Linz zu sichern und eine möglichst große Zahl an Arbeitsplätzen durch eine Investorenlösung abzusichern.