Anfang April 2012 hatte die Do&Co-Tochter "Henry am Zug" das Catering in den ÖBB-Zügen übernommen. "Die Arbeitszeiten sind teilweise zehn Stunden durchgehend ohne eine gesetzliche Pause. Sie haben gesagt, es gibt keine Aufenthaltsräume. Sie müssen sich während der Wendezeiten auf den Bahnsteigen oder in Restaurants aufhalten", berichtete Ida Fleissner, Betriebsrätin im ÖBB Personenverkehr.
Das Do&Co-Tochterunternehmen "Henry am Zug" weist die Vorwürfe der Gewerkschaft zurück. Die Behauptungen der Betriebsrätin im ÖBB-Personenverkehr, Ida Fleissner, seien "unwahr", hieß es am Sonntagabend in einer Stellungnahme. So hätten sich die Arbeitsbedingungen seit der Übernahme von "Henry am Zug" "wesentlich verbessert".
ÖBB-Chef Christian Kern hatte im Jänner die Entscheidung für Do&Co als "win-win-Situation" für die Kunden und die Bahn bezeichnet. Die "Zuschüsse" der Bahn zum Catering sollen, laut Kern in der Vertragslaufzeit um rund 42 Mio. Euro sinken, hieß es damals. Außerdem soll bei der Qualität als auch beim Preis eine Verbesserung zur Vorgängerfirma e-express bemerkbar sein.
Kritik der Gewerkschaft gibt es auch an den Bekleidungsvorschriften für die Catering-Mitarbeiter: "Ich brauche nicht zu erwähnen, was es heißt, auf Stöckelschuhen durch den Zug gehen zu müssen, weil sich das der Chef einbildet", so Oliver Gruber, Betriebsrat der ÖBB-Zugbegleiter. Das sei "schon arbeitsmedizinisch ein bisschen bedenklich".
Die Fahrgastvereinigung probahn appellierte am Sonntag in einer Aussendung an das Management der Verkehrsunternehmen, sich auch um die Arbeitsbedingungen und Qualitätsstandards der Zulieferer und Caterer zu kümmern.