Von den ÖBB hieß es auf Anfrage der APA, zu den jüngsten Aussagen von Castex habe man noch keine offizielle Information. Sollte es aus Frankreich Interesse und eine Bereitschaft zur Finanzierung geben, werde man sich alle Möglichkeiten ansehen. Im noch bis 14. Dezember geltenden Fahrplan wird der Nachtzug von Paris bis Mannheim gemeinsam geführt, um dort in Züge nach Berlin und Wien aufgeteilt zu werden.
Das französische Verkehrsministerium hatte erst im September die Finanzhilfe an die Bahngesellschaft SNCF für den Betrieb der Nachtzüge Wien-Paris und Berlin-Paris für das Jahr 2026 eingestellt. Deshalb fallen die von den ÖBB betriebenen Verbindungen ab 14. Dezember weg. Es geht um jährliche Zuschüsse in Millionenhöhe, da die Verbindungen trotz reger Nachfrage nicht rentabel sind. Auch wenn der neue SNCF-Chef sich für einen Neustart des Nachtzugs zwischen Frankreich und Deutschland starkmacht, dürfte dies nicht gleich zum Fahrplanwechsel möglich sein.
Castex gilt als Eisenbahnfan
Mit Ex-Premierminister Castex rückt ein eingefleischter Eisenbahnfan an die Spitze der französischen Staatsbahn SNCF. Castex machte sich bereits früher für Nachtzüge stark, die er nach eigenen Angaben schon als Student gerne benutzte. Als Premierminister war Castex auch 2021 beim Neustart des Nachtzugs von Paris nach Nizza mit an Bord. Er war zuletzt Chef der Pariser Verkehrsbetriebe RATP. Trotz vielfältiger Befürchtungen gelang es ihm, während der Olympischen Spiele im vergangenen Jahr einen reibungslosen Betrieb des öffentlichen Nahverkehrs zu gewährleisten.
