Die Weinernte 2025 sei ein "absoluter Lichtblick" und die Qualität "herausragend", sagte Schmuckenschlager. Dem stehe jedoch der europaweit sinkende Konsum gegenüber, den er auf "Alkoholbashing" zurückführte. Andreas Liegenfeld, Präsident des burgenländischen Weinbauverbandes, fasste die Lage folgendermaßen zusammen: "Die Ernte ist hui, aber der Markt ist pfui." Beim Rotwein gebe es jährlich einen Konsumrückgang von vier bis fünf Prozent. Im Gegensatz dazu lasse sich der Weißwein noch gut vermarkten.
Traubenpreise nicht kostendeckend
Das schlage sich auch bei den Preisen am freien Traubenmarkt nieder. 70 bis 80 Cent pro Kilo erhalte man für Weißweintrauben, bei Rotweintrauben gehe die Tendenz von 40 Cent noch weiter nach unten in Richtung 30. "Das ist nicht kostendeckend", betonte Liegenfeld. Es brauche nun dringend Maßnahmen von der Politik, forderte Burgenlands Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich: "Die Winzer sind an einem Punkt angelangt, wo es um sein oder nicht sein geht." Der Druck am Markt sei hoch, so Wein-Burgenland-Obmann Herbert Oschep.
Gespräche mit der Bundesregierung habe es bereits gegeben, sagte Schmuckenschlager. Diese habe zugesagt, dass europäische Mittel, die derzeit noch blockiert seien, ab 2026 bei den Winzern landen, wo sie für Investitionen und Marketing eingesetzt werden sollen. Das Österreichische Weinmarketing werde zudem zwei Kampagnen starten.
Ein Problem sehen die Branchenvertreter auch darin, dass der Wein in Gastronomiebetrieben im Vergleich zum Essen oft teuer verkauft werde. Aber auch das Wirtshaussterben sei zu spüren. Dazu komme die Rebzikade, die sich vor allem in aufgelassenen Weingärten wohl fühle und sich dort verbreite. "Wir haben aber momentan nicht das richtige Werkzeug, dass wir den Grundstückseigentümer auffordern, dass er das ordnungsgemäß roden muss", meinte Liegenfeld. Gespräche mit der burgenländischen Landesregierung über eine Reform des Weinbaugesetzes laufen aber bereits.