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Niemetz-Gläubiger bekommen 100 Prozent

Die Gläubiger des insolventen Schwedenbombenherstellers Niemetz können aufatmen. Dank des Aufkaufs des Wiener Traditionsbetriebs durch den rumänischen Schokoproduzenten Heidi Chocolat im Mai fallen sie um keinen Cent um. In den nächsten Monaten wird ihnen der Masseverwalter 100 Prozent ihrer Forderungen ausbezahlen, teilte der Kreditschutzverband KSV 1870 der APA am Montag mit.

Niemetz-Gläubiger bekommen 100 Prozent
Niemetz-Gläubiger bekommen 100 Prozent

"Das bedeutet, dass es für die Anmeldungen, die anerkannt wurden, keinen Ausfall geben wird und die Gläubiger durch den Konkurs keinen Ausfall ihrer Forderungen erleiden werden", so die Kreditschützer. Im Verfahren lägen nun die Beendigungsansprüche der Arbeitnehmer vor. Daher könne der Masseverwalter im nächsten Schritt den Betrag, der auf dem Massekonto liegt, ausbezahlen. "Höchstwahrscheinlich" bekommen Arbeitnehmer, Lieferanten und Banken ihr Geld noch heuer, sodass das Sanierungsverfahren vor Jahresende beendet werden kann, erwartet der KSV-Experte Roman Tahbaz.

Ursprünglich war den Gläubigern lediglich eine Quote von 20 Prozent in Aussicht gestellt worden, dann war von 50 Prozent die Rede. Mit dem Scheitern der Sanierung und der anschließenden Übernahme durch Heidi Chocolat wendete sich das Blatt. Schwedenbomben sind heuer gefragter als die Jahre zuvor. Diesen Sommer produzierte der Wiener Traditionsbetrieb erstmals in seiner Geschichte durch und stellte 20 neue Mitarbeiter ein.

Die Schwedenbombemfirma Niemetz rutschte im Februar in die Insolvenz, nachdem das Unternehmen monatelang ums finanzielle Überleben gekämpft hatte. Es kam zu einer beispiellosen Solidaritätswelle, zu regelrechten Schwedenbomben-Hamsterkäufen. Die Sanierung des Unternehmens scheiterte trotzdem, da bis Mai nicht die erforderlichen 4,2 Mio. Euro zusammenkamen. Schließlich trat Heidi Chocolat auf. Die zum Meinl-Imperium gehörende Schokofirma kaufte Niemetz für rund 6 Mio. Euro.

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