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Obstverarbeiter beklagen schlechte Ernte in Europa

Die heimischen Obstverarbeiter klagen nach Wetterextremen über eine "katastrophale" Ernte in Europa. "Die Folgen des Klimawandels haben die Obsternten in ganz Europa schwer getroffen. Nahezu alle Obstsorten, die österreichische Betriebe für die Verarbeitung im Inland tagtäglich benötigen, verzeichnen erhebliche Einbußen bei Menge und Qualität", sagte die Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie in der WKÖ, Katharina Koßdorff, am Montag in einer Aussendung.

Kräftige Einbußen gibt es etwa bei Marillen
Kräftige Einbußen gibt es etwa bei Marillen

Bereits das zweite Jahr in Folge hätten Frost, Hitze, Starkregen und Trockenheit europaweit zu "sehr starken bis teils kompletten Ausfällen" geführt. Betroffen seien vor allem Zwetschken, Kirschen, Marillen und Erdbeeren, berichtet die Wirtschaftskammer. In Südosteuropa etwa kam es bei der Obsternte zu Ausfällen von 30 bis 40 Prozent, in Griechenland liege der Verlust bei der Marillenernte aufgrund von Trockenheit und Hitze zwischen 40 und 80 Prozent.

Für die Hersteller von Marmeladen, Konfitüren und Fruchtzubereitungen in der österreichischen Lebensmittelindustrie sei diese Situation "verheerend". "Während der Frischmarkt von Obst in Österreich nicht betroffen scheint, kämpfen die österreichischen Obstverarbeiter um jedes verfügbare Kilo für die Weiterverarbeitung - und dafür sind sie vor allem auf Obst aus den Nachbarländern sowie aus Süd- und Osteuropa angewiesen. Obst, das nicht gewachsen ist, kann auch nicht verarbeitet werden", heißt es in der Aussendung. Auch durch steigende Kosten gerate die Branche zunehmend unter Druck. Sie fordert daher "faire Lohnabschlüsse", "raschen Bürokratieabbau" sowie Maßnahmen gegen die hohen Energiepreise.

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