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ÖAMTC-Studie: Höherer Bioanteil im Sprit rettet Klimaziele

Gelingt es, den Anteil an Bio-Treibstoffen in Benzin und Diesel nachhaltig zu erhöhen, dann könnte die Senkung der Treibhausgasemissionen planmäßig gelingen. Dazu müsste aber auch die Politik ihren Beitrag leisten, fordert der Mobilitätsclub ÖAMTC.

Eine neue Studie zeigt, wie Österreich die EU-Klimaziele bis 2030 doch noch erreichen könnte.
Eine neue Studie zeigt, wie Österreich die EU-Klimaziele bis 2030 doch noch erreichen könnte.

Mehr Biokraftstoffe im Sprit - das könnte der Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 sein. Einen gangbaren Weg dorthin skizziert eine aktuelle Studie im Auftrag des Mobilitätsclubs ÖAMTC, die vom Economica-Institut und dem Bioenergieforschungszentrum Best erstellt wurde. Der Plan sieht die einheitliche Erhöhung des zum Treibstoff - Benzin und Diesel - beigemischten Anteils von Biokraftstoffen auf je 13,5 Prozent vor.

Aktuell werden zu Benzin 10 Prozent biogene Anteile beigemischt, bei Diesel sind es 7 Prozent, sagt Best-Expertin Dina Bacovsky. Durch eine solche Erhöhung sei "bis 2030 ein Rückgang der Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr auf 12,4 Millionen Tonnen zu erwarten". Das entspreche einem Minus von 49,6 Prozent, damit wäre "das österreichische Klimaziel für den Verkehrssektor sogar übertroffen".

Im Rahmen der EU-Zielvorgaben hat sich Österreich verpflichtet, bis 2030 die CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2005 um 48 Prozent zu senken. "Dieses Ziel wäre sogar übererfüllt", stellt Economica-Chef Christian Helmenstein fest. Er erwartet bis 2030 in Österreich 1,1 Millionen E-Autos. Seien es die vom Klimaministerium erwarteten 1,6 Millionen E-Autos, "umso besser".

An den Tankstellen würde sich die höhere Bio-Beimischung durch schrittweise moderate Erhöhungen beim Literpreis zwischen 4 (Benzin) und 9 Cent (Diesel) auswirken.

Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessensvertretung, favorisiert diese Lösung. Entwickle sich die Elektroquote positiv, "müssen wir 2030 nur geringfügig mehr an Biokraftstoffen einsetzen, um das Klimaziel zu schaffen". Die Mobilität wäre ebenso sichergestellt wie ihre Leistbarkeit.

Der ÖAMTC fordert die Aufnahme einer höheren biogenen Spritbeimengung in den Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP), der bis Jahresmitte nach Brüssel zu melden ist und die Weichen im Verkehr auf Jahre festschreibt. Die Regierung solle einen bindenden Beimischungspfad fixieren und biogene Spritanteile von Mineralölsteuer und der CO₂-Bepreisung befreien. Der Arbö unterstützt die Vorschläge. Ein "proaktiver Lösungsansatz", meint ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger.

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