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OeNB: Trotz Wirtschaftsflaute hohe Kapitalpuffer bei Banken

Österreichs Banken sind trotz der nur langsamen wirtschaftlichen Erholung gut mit Kapital ausgestattet. Grund seien hohe Gewinne im Vorjahr 2024, die nur in geringem Ausmaß ausgeschüttet worden seien und somit als Polster bei der Bank blieben, geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht der Nationalbank (OeNB) hervor. Die Nachfrage von Unternehmen nach Bankkrediten sei aber weiterhin schwach.

Schwache Nachfrage nach Unternehmenskrediten
Schwache Nachfrage nach Unternehmenskrediten

Die hohe Eigenkapitalausstattung der Geldhäuser gebe ihnen einen größeren Spielraum für die Kreditvergabe. So habe sich die Kreditnachfrage in der ersten Jahreshälfte 2025 auch etwas erholt - vor allem bei der privaten Wohnbaufinanzierung. Schwach laufe dagegen das Geschäft mit der Unternehmensfinanzierung. "Die anhaltenden Unsicherheiten führten zu weiterer Zurückhaltung bei Anlageinvestitionen und die Insolvenzen in der Bau- und Immobilienbranche belasteten die Kreditqualität der Banken", heißt es in der Presseaussendung.

Wertberichtigungsbedarf durch strengere Vorschriften

Insgesamt stagnierte der Anteil notleidender Kredite im ersten Halbjahr bei rund drei Prozent. Bei der gewerblichen Immobilienfinanzierung liegt die Rate aber wesentlich höher. Wegen neuer europäischer Vorschriften zur Risikovorsorge sei unterdessen "in naher Zukunft" mit einem "deutlichen Anstieg des Wertberichtigungsbedarfs für bereits notleidende Kredite zu rechnen", was sich wiederum negativ auf Gewinne und Eigenkapital der Banken auswirken werde, so die Notenbank.

Die OeNB empfiehlt den Kreditinstituten sich auf "strengere aufsichtliche Anforderungen für Gewerbeimmobilienkredite" vorzubereiten. Die Banken sollten ihre Kapitalbasis absichern, zur Not auch durch Zurückhaltung bei der Gewinnausschüttung, Kostendisziplin üben sowie in Digitalisierung und Cybersicherheit investieren.

(Quelle: APA)

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