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Paylife-Verkauf soll bis Mai auf Schiene sein

Bis Ende April sollen beim zum Verkauf stehenden Kreditkartenanbieter Paylife "wichtige Weichenstellungen" vorgenommen werden. Die Gesellschaft soll zwischen 250 und 400 Mio. Euro wert sein.

Paylife-Verkauf soll bis Mai auf Schiene sein
Paylife-Verkauf soll bis Mai auf Schiene sein

Paylife steht im Eigentum der österreichischen Banken. Die EU hatte die Entflechtung gefordert, da Bank Austria und der Raiffeisen-Geldsektor auch am Konkurrenten card complete wesentlich beteiligt sind. Ein ursprünglich angedachter Verkauf der card complete wurde 2009 abgeblasen.

Paylife soll in einem ersten Schritt zweigeteilt werden, das kleinere Abwicklungsgeschäft mit Bankomaten soll abgespalten werden. An dieser Gesellschaft mit dem Namen "Adf" werden die Banken weiterhin Eigentümer bleiben, berichtet die Zeitung. Der Kreditkartenbereich und die Terminals für bargeldloses Zahlen soll dagegen verkauft werden. Mit der Käufersuche wurden Bank Austria und Erste Bank beauftragt.

Größter direkter und indirekter Eigentümer der Paylife ist die Unicredit Bank Austria mit 24 Prozent. Die BAWAG P.S.K. hält 20,7 Prozent, die Erste Bank kommt auf 20,5 Prozent, der Raiffeisen-Sektor auf 12,8 Prozent, die Volksbanken auf 8,3 Prozent, die Hypobanken auf 5,12 Prozent und auf andere Finanzinstitute entfallen 8,58 Prozent.

Bei card complete hält die UniCredit Bank Austria 50,1 Prozent der Anteile, der Raiffeisen Zentralbank gehören 25 Prozent und auf die AVZ-Privatstiftung entfallen 24,9 Prozent.

Die meisten Finanzinstitute hätten sich entschlossen, bei Paylife auszusteigen, Raiffeisen habe dagegen noch keine Entscheidung getroffen, heißt es weiter. Hinter dem Taktieren von Raiffeisen dürfte es um Machtfragen gehen, denn card complete werde mehrheitlich von der UniCredit-Tochter Bank Austria kontrolliert. Jetzt könnte mit Paylife der nächste Kreditkartenanbieter in ausländische Hände geraten. Es sei daher nicht auszuschließen, dass Raiffeisen ein Angebot für Paylife abgibt, so die Zeitung.

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