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Radproduzent Simplon streicht in Vorarlberg ein Fünftel der Arbeitsplätze

Simplon strukturiert sich nach schwierigen Jahren um. Mit Anfang 2026 wird ein Teil der Fahrradmontage nach Rumänien verlagert. 21 Beschäftigte am Stammsitz in Hard verlieren ihre Jobs.

Simplonräder werden künftig nicht mehr nur in Vorarlberg montiert.
Simplonräder werden künftig nicht mehr nur in Vorarlberg montiert.

Der Vorarlberger Radhersteller Simplon verlegt einen Teil seiner Produktion ins rumänische Timisoara. Mit Anfang 2026 werde dort eine eigene Montagestraße beim Partner IKO eingerichtet, teilte Simplon am Montag in einer Aussendung mit. Das bayerische Unternehmen aus Rosenheim hat 2022 das Werk in Rumänien eröffnet. IKO - in Salzburg mit einem Handelsstandort bekannt - fertigt in Osteuropa seine Corratec-Fahrräder. Montiert werden dort aber etwa auch die Woom-Kinderräder.

Stellenabbau beim AMS angemeldet.

Mit der Verlagerung verlieren am heimischen Simplon-Standort in Hard 21 Mitarbeiter ihren Job in der Fertigung, das ist rund ein Fünftel der gesamten Belegschaft. Die Kündigungen, die Anfang Dezember ausgesprochen werden sollen, wurden ins Frühwarnsystem beim AMS Vorarlberg eingemeldet. 90 Beschäftigte verbleiben in Hard. "Alle konfigurierten, hochwertigen Räder werden weiter in Vorarlberg gefertigt", betonte Simplon-Geschäftsführer Christoph Mannel gegenüber den SN. Ebenso in Hard verbleiben sämtliche strategischen Aufgaben wie Einkauf, Forschung, Konstruktion, Design und technische Detailplanung.

Mietvertrag am Stammsitz in Hard gerade um fünf Jahre verlängert

Man beabsichtige keine Komplettverlagerung, betont Mannel, "wir haben den Mietvertrag für das Stammwerk in Hard gerade erst um weitere fünf Jahre bis 2030 verlängert".

Der traditionsreiche Fahrradbauer aus Vorarlberg war 2024 mit Verbindlichkeiten von 44,5 Mill. Euro in die Pleite geschlittert. Anfang 2025 übernahm der österreichische Finanzinvestor SOL Capital als Eigentümer. Man sei mit der Umsetzung des Sanierungsplans gut unterwegs, so Simplon-Chef Mannel am Montag, der beim Premiumradhersteller nun nicht mehr nur auf Carbon setzt. Mit günstigeren Alurädern biete man nun auch eine um bis zu 1000 Euro günstigere Kategorie an.

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