Das durch das Ausscheiden des Vertriebsvorstandes Gasser "freie Mandat" werde in der aktuellen Periode nicht nachbesetzt, so das Landesunternehmen. Die nunmehrige Vorgangsweise sei von Tiwag-Aufsichtsratsvorsitzendem Eduard Wallnöfer "in Abstimmung" mit Eigentümervertreter Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) so bestätigt worden.
Gasser wegen des Verdachts schwerwiegender Pflichtverletzungen vor die Tür gesetzt
Gasser, dessen Vertrag noch bis Ende 2027 gelaufen wäre, war vergangene Woche wegen "Verdachtsmomenten schwerwiegender Pflichtverletzungen und Verfehlungen" in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) von diesen abberufen worden. Der Tiwag-Aufsichtsrat fasste daraufhin denselben Beschluss. Die Tiwag besitzt fast die Hälfte der IKB-Aktien und bestimmt mit Syndikatsverträgen über Vertrieb und Preis, es besteht ein Betriebsführervertrag zwischen den beiden Unternehmen. Die Stadt Innsbruck hält 50 Prozent plus eine Aktie an der IKB.
Bezüglich des mutmaßlichen Fehlverhaltens Gassers nannten weder Tiwag noch IKB auf Nachfrage weitere Details. Es wurde auf Vertraulichkeit verwiesen. Nur soviel: Das an den Tag gelegte Verhalten sei mit einer Führungsfunktion nicht vereinbar gewesen. Ein mutmaßlicher angeblicher Verstoß gegen Compliance-Regeln stand im Raum. Strafrechtlich relevant waren die Verfehlungen offenbar nicht, weshalb auch keine Anzeige oder dergleichen erfolgte. Das vakante Vorstandsmandat in der IKB wird übrigens interimsmäßig mit Tiwag-Vertriebsleiter Christian Nagele besetzt, wurde mitgeteilt.