Bei der Online-Erhebung der Arbeiterkammer konnte die Frage "Warum arbeiten Sie Teilzeit?" mit einer Mehrfachnennungen beantwortet werden. Für knapp ein Viertel der Befragten war die hohe berufliche Belastung ausschlaggebend für Teilzeitarbeit. Rund ein Fünftel gab an, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Stunden arbeiten zu können. Weitere 18 Prozent können ihre Arbeitszeit nicht erhöhen, weil es keine Vollzeitstellen oder zusätzliche Stunden im eigenen Betrieb gibt. Weitere Gründe für Teilzeitarbeit sind unter anderem Aus- und Weiterbildung (5 Prozent), Nebenjobs oder selbstständige Tätigkeit (6 Prozent), ehrenamtliches Engagement (3 Prozent) und unzureichende öffentliche Verkehrsanbindungen (2 Prozent).
AK-Chefin: Vorwurf der Lifestyle-Teilzeit ist "respektlos"
Die in den vergangenen Jahren von der ÖVP mehrfach angefachte Teilzeitdebatte ist für AK-Präsidentin Renate Anderl nicht nachvollziehbar. "Den Arbeitnehmern vorzuwerfen, sie machen Lifestyle-Teilzeit ist respektlos", kritisierte Anderl am Montag Aussagen von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) aus dem Sommer. Arbeitskräfte müssten "den Weg" der Teilzeit wählen, weil "sie an ihre Grenzen stoßen". Viele Unternehmen würden Teilzeitbeschäftigte gerne als "flexible Einsatzreserve" nutzen.
Anderl verwies auf die Umfrageergebnisse, dass für die Mehrheit der Befragten bei guten Rahmenbedingungen eine 30 bis 35 Stunden Arbeitswoche "ideal" wäre. Die AK-Chefin drängt darauf, die im Regierungsprogramm akkordierten Punkte zu Teilzeitarbeit bald umzusetzen. Die Arbeiterkammer fordert seit längerem, dass Teilzeitkräfte die ständig Mehrarbeit leisten, einen Rechtsanspruch auf Vollzeit erhalten sowie dass der Mehrarbeitszuschlag von 50 Prozent bereits ab der ersten zusätzlichen Arbeitsstunde gilt.
(Quelle: APA)
