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Verpackungsfirmen: Streikdrohung "nicht nachvollziehbar"

Die Verpackungsindustrie hat die jüngste Streikdrohung der Gewerkschaft GPA-djp zurückgewiesen und wirft der Gewerkschaft vor, das Angebot der Arbeitgeber gegenüber den Medien "verkürzt" darzustellen. Die Arbeitgeber hätten nämlich den von der Gewerkschaft kolportierten Erhöhungssatz von 2,7 Prozent um einen Mindestbetrag von 65 Euro im Monat ergänzt, erklärte der Branchen-Fachverband am Freitag.

Niedrige und mittlere Entgelte würden damit deutlich stärker angehoben als von der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) behauptet, heißt es in der Aussendung des Fachverbandes der Papier und Karton verarbeitenden Industrie (Propak). Der Betrag von 65 Euro, den jeder Beschäftigte nach dem vorliegenden Angebot mindestens bekäme, bewirke für die meisten Arbeitnehmer eine Valorisierung der Tarife um deutlich mehr als 3 Prozent und schlage im gewogenen Schnitt der Branche mit 2,9 Prozent zu Buche, sagen die Arbeitgeber.

"Wir haben damit ein Angebot gelegt, das in den niedrigen Lohngruppen sogar bis an die 4 Prozent reicht", sagte der Fachverbandsleiter und Propak-Verhandlungsführer Georg Dieter Fischer laut Aussendung. Die Streikdrohung der Gewerkschaft sei daher nicht nachvollziehbar und lasse auf Gründe schließen, "die außerhalb der Branche liegen". Das Angebot liege mit einem Reallohnzuwachs von durchschnittlich knapp unter einem Prozent weit über den Abschlüssen der letzten Jahre, obwohl es eine spürbare Abschwächung der Konjunktur gebe.

Bisher sind vier Verhandlungsrunden in der Branche ohne Einigung verlaufen. Die Papier und Karton verarbeitende Industrie beschäftigt in Österreich rund 9.000 Menschen. Zu den Arbeitgebern gehören Branchengrößen wie Mondi, Fundermax, Mayr-Melnhof oder Constantia Flexibles.

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