Der Strommarkt sei in den vergangenen Jahren immer herausfordernder und volatiler geworden, so die Montafonerbahn AG. "Auch die geplanten Regelungen durch das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz und bundesrechtliche Vorgaben erhöhen die Komplexität und die Anforderungen an die Stromanbieter", hieß es. Damit steige auch das Risiko, gerade für kleine Anbieter. "Es trifft leider auf unser Unternehmen zu, und wir mussten uns schweren Herzens zu diesem Schritt entschließen", so mbs-Vorstand Ekkehard Nachbaur. Netzbetreiber im angestammten Konzessionsgebiet will die in Schruns sitzende mbs bleiben, sie erzeugt nach eigenen Angaben mit dem Litzwerk rund 22 Mio. Kilowattstunden (KWh) Strom jährlich.
Herausfordernder Strommarkt für kleine Anbieter
Die "zunehmende Komplexität im Risikomanagement und die sich künftig stark ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen für Stromanbieter im österreichischen Energiesystem" nannten auch die E-Werke Frastanz als Gründe für ihre Entscheidung. "Das Stromnetz und unsere Kraftwerke verbleiben nach wie vor bei uns. Als Netzbetreiber werden wir wie bisher für eine sichere Stromversorgung sorgen. Allerdings ist es aufgrund unserer Größe und der damit verbundenen Herausforderungen uns nicht mehr möglich, im Stromhandel tätig zu sein. Die Entscheidung ist nicht leichtfertig, sondern nach einer gründlichen Marktanalyse gefallen", so Geschäftsführer Rainer Hartmann. Die E-Werke erzeugen mit drei Kraftwerken an der Samina bis zu zwölf Mio. KWh Strom jährlich, damit werden vor allem Kunden in Frastanz (Bez. Feldkirch) und Nenzing (Bez. Bludenz) versorgt. Weil die Eigenproduktion dazu nicht ausreicht, besteht eine Kooperation mit illwerke vkw.
Kundinnen und Kunden erhalten in den kommenden Tagen ein Kündigungsschreiben und Informationen zum weiteren Vorgehen zugesandt, hieß es in beiden Aussendungen. Wird bis 31. Dezember 2025 kein neuer Stromliefervertrag abgeschlossen, übernehme laut aktueller Rechtslage der Grundversorgungslieferant für Vorarlberg die Belieferung, um eine ununterbrochene Versorgung sicherzustellen.
illwerke vkw hoffen auf Neukunden
Der Vorarlberger Landesenergieversorger illwerke vkw AG bot sich nach Bekanntwerden umgehend als Stromversorger an. Man richte so rasch als möglich eine Serviceseite für Betroffene ein, auch im Kundencenter sei man gerüstet, so illwerke vkw-Vorstandsmitglied Quido Salzmann in der Aussendung. Er zeigte Verständnis für die Entscheidung der Unternehmen: "Die gesetzlichen Regelungen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden auch für uns immer herausfordernder".