Das Geschäftsfeld Security & Defense ist noch neu im Cluster, doch die Nachfrage sei riesig, sagte Geschäftsführerin Christa Zengerer beim Pressegespräch in der im Mai eröffneten Pankl Academy: "Es gibt riesige Chancen und es ist viel Geld im Umlauf, aber es gibt auch Hindernisse für den Einstieg." Das Netzwerktreffen sollte mögliche künftige Partner zusammenführen. Der Andrang zur Veranstaltung sei groß gewesen. Eine Umfrage unter den Clustermitgliedern habe auch gezeigt, dass viele großes Interesse am Geschäftsfeld zeigen. Der Bedarf an Information und Orientierung sei da - und "man muss sich nicht verstecken und kann über dieses Thema reden", hob Zengerer hervor.
Scheuklappen ablegen
Wirtschaftslandesrat Willibald Ehrenhöfer (ÖVP) betonte: "Ich sehe ein enormes Chancenfeld, aber wir dürfen keine falschen Scheuklappen aufsetzen." Die Scheu vor der Verteidigungsindustrie müsse man ablegen, dabei aber trotzdem in Einklang mit Umwelt und den ethischen Vorgaben und Gesetzen bleiben: "Wir müssen diese ernst nehmen, aber dürfen es nicht übertreiben." Österreichische Firmen sollen die Möglichkeit bekommen, sich in der Branche einzubringen. Der Cluster biete dafür als Brückenbauer und Türöffner Unterstützung.
Pankl Racing mit Sitz in Kapfenberg ist laut CEO Wolfgang Plasser schon seit 1994 im Bereich Luftfahrt tätig. Zunächst habe man für den Helikopterbau geliefert und indirekt auch für die Verteidigungs- und Rüstungsindustrie. Derzeit mache Pankl rund 20 Mio. Euro der insgesamt rund 400 Mio. Euro Umsatz im Bereich Verteidigung. Ziel bis 2030 seien 100 Mio. Euro Umsatz nur im Defense-Bereich: "Wir wollen da massiv ausbauen", kündigte Plasser an.
Ethisch-moralische Aspekte
Die Maschinenfabrik Liezen ist ebenfalls bereits für die Rüstungsindustrie tätig und fertigt Turmgehäuse für den Panzer "Leopard 2". Geschäftsführer Herbert Decker will weitere Aufträge aus dem Verteidigungsbereich an Land ziehen, "das Portfolio soll aber ausgeglichen bleiben", unterstrich er auch die anderen Sparten wie etwa die Schiene. Er richtete seinen Appell an die Politik, dass Rahmenbedingungen passen müssten, um wirtschaftlich zu reüssieren. Ethisch-moralische Aspekte würden eingehalten und "es gibt nichts Ethischeres als unser Land und unsere Demokratie zu beschützen", ist Decker überzeugt. Sein Unternehmen trage dazu bei und er sei stolz darauf. Er erwarte sich, dass Ausgaben des österreichischen Staats nach Möglichkeit auch im eigenen Land bleiben. Sein Nachsatz: "Wer sich an Gesetze hält, soll nicht am Geschäfte machen behindert werden."