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BayernLB klagt Ex-Bosse wegen Hypo auf 200 Mio.

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) hat ihren kompletten früheren Vorstand wegen des milliardenschweren Fehlkaufs der Kärntner Bank Hypo Alpe-Adria auf Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe geklagt.

BayernLB klagt Ex-Bosse wegen Hypo auf 200 Mio.
BayernLB klagt Ex-Bosse wegen Hypo auf 200 Mio.

Die einstigen Vorstände sind angeklagt, weil sie, so der Vorwurf, beim Kauf der Hypo Alpe-Adria immense Risiken außer Acht gelassen und so enorme Verluste verursacht hätten.

Die Bayerische Landesbank verlangt vom alten Vorstand, vom früheren bayerischen Finanzminister Kurt Faltlhauser und von Ex-Sparkassenpräsident Siegfried Naser 200 Millionen Euro Schadenersatz. Faltlhauser und Naser waren Chefkontrolleure der BayernLB. Am 19. Juni verhandelt das Münchner Landgericht über die Schadenersatzklage gegen die acht ehemaligen Vorstandsmitglieder, die alle erscheinen müssen, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete.

Einer von ihnen ist der frühere höchste bayerische Beamte und spätere Bankvorstand Rudolf Hanisch. Ob die Anklage gegen ihn zur Verhandlung zugelassen wird, ist ungewiss, schreibt die "SZ". Der zuständige Richter habe Bedenken. Und gegen seinen alten Arbeitgeber, die Landesbank, habe der ehemalige Vizechef einen ersten Etappensieg errungen. Hanisch war im Frühjahr 2009 in Pension gegangen, im Herbst 2010 hatte die BayernLB sämtliche Pensionszahlungen, auch aus der Zeit als Staatsdiener bei Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber, von einem Monat auf den anderen eingestellt.

Das einbehaltene Geld sollte mit den Schadenersatzforderungen verrechnet werden. Als Hanisch dagegen klagte und das Münchner Landgericht erklärte, er werde voraussichtlich gewinnen, lenkte die BayernLB ein. Sie zahlte rückwirkend ab Herbst 2010 einen Teil der Pension und überweist nun regelmäßig Geld. Den Vorwurf der BayernLB, der alte Vorstand habe dem Aufsichtsrat beim Hypo-Kauf wesentliche Informationen vorenthalten und so die Aufseher um Faltlhauser und Naser getäuscht, weist Hanisch zurück. Man habe sogar mehr auf den Tisch gelegt, als notwendig gewesen wäre, zitiert die Zeitung aus den Schriftsätzen der Anwälte.

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